In Ostbelgien gibt es eine lange Tradition im Goldschürfen. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kamen die Goldgräberaktivitäten der ostbelgischen Bevölkerung zum Stillstand - jetzt sollen sie in Berg bei Bütgenbach wiederbelebt werden.
Goldvorkommen gab es in Ostbelgien schon immer. In Recht befinden sich bis heute riesige Löcher im Boden, wo Gold abgebaut wurde. Die Ausbeute auf den Gebieten der heutigen Gemeinden St. Vith und Amel war jedoch gering. Die Hoffnungen der Goldgräber wurden Anfang des 20. Jahrhunderts bitter enttäuscht.
In der Gemeinde Bütgenbach ist die aktuelle Ausgangslage vielversprechend. Es besteht Grund zu der Annahme, dass sich von Elsenborn-Berg eine Goldader talabwärts in Richtung Bütgenbacher Talsperre zieht und größere Mengen an Gold birgt.
Rudi Mackels und Stephan Küpper besitzen Grundstücke an der Krombach unterhalb der Rostert. Rudi Mackels erinnert sich, wie er das Gold entdeckt hat. "Ich bin im Winter hier bei der Schneeschmelze vorbeigekommen. Im Bach sah ich etwas glitzern und glänzen und dann bin ich der Sache mal nachgegangen. Ich habe eine Steinprobe genommen und zur Universität Aachen geschickt. Ein Geologe von dort ist hier schauen gekommen und er behauptet, dass es sich um Gold handelt."
Der Geologe von der RWTH Aachen hat mittlerweile bestätigt, dass sich etwa ein Meter unter der Oberfläche eine Schicht aus Sand und Goldpartikeln befindet. Mit modernen Apparaturen ist es nicht möglich, den Edelmetallanteil im Sand-Gold-Gemisch präzise zu bestimmen. Das geht nur über den herkömmlichen Weg des Goldschürfens.
Rudi Mackels konnte es kaum glauben, als er davon erfuhr. "Natürlich hat man schon öfter gehört, dass in den Ostkantonen Gold gefunden wurde, aber so etwas hätte ich mir nicht erträumen lassen. Mal sehen, was man daraus macht."
Schürfrechte werden versteigert
Die Besitzer der Grundstücke haben sich in Faymonville beraten lassen, wie sie Gold schürfen können, ohne die Natur unnötig zu beeinträchtigen. Für die beiden angehenden Goldgräber ist klar, dass sie das Vorkommen nicht nur für sich selbst nutzen möchten. "Mutter Natur versorgt uns mit Rohstoffen. Wir sind in der besonderen Lage, dass unsere Felder beträchtliche Mengen des Edelmetalls aufweisen, die wir mir anderen teilen möchten. Die Goldvorkommen sollen auch Menschen mit kleinem Budget zugänglich gemacht werden", erklärte Stephan Küpper dem BRF auf Nachfrage. Zu diesem Zweck werden Ende April Schürfrechte am Berger Gold versteigert.
Rudi Mackels spielt mit dem Gedanken, eine Kooperation mit einem Unternehmen einzugehen, das Gerätschaften für den Goldabbau herstellt. Hierzu steht ein Erfahrungsaustausch mit einer Firma aus Lüttich an. Rudi Mackels möchte herausfinden, was alles unter der Oberfläche verborgen liegt. Dazu hat er sich fachkundige Unterstützung gesucht. "Das muss man andere machen lassen. Da muss man über Schürfrechte reden. Es ist noch nicht sicher, ob das überhaupt erlaubt wird, da die Goldader im Natura-2000-Gebiet liegt. Dort kann man nicht machen, was man will", erklärt Mackels.
Studenten wurden beauftragt, Kontakte zu goldschürfenden Unternehmen herzustellen. Lena P. aus Berg studiert Geologie. Sie hat eine Arbeitsgruppe gegründet, die Rudi Mackels und Stephan Küpper tatkräftig beim Goldschürfen unterstützen wird. Zudem schreibt Lena P. ihre Endarbeit über den Goldabbau rund um Berg. "Im Bergbau liegt die Zukunft. In Kelmis wird diskutiert, ob es sinnvoll ist, wieder Zink- und Bleierz abzubauen. Wir in Berg sind schon mittendrin."
Stephan Küpper hat sich die Schürfrechte an seinem Gold, das knapp 400 Meter vom Bütgenbacher See entdeckt wurde, gesichert. Die Schürfrechte können in Form von Urkunden erworben werden. Eine Karte zur genauen Lage der Goldader ist im Internet einsehbar. Damit möglichst viele Menschen Zugang zu den Goldvorhaben erhalten, werden die Schürfrechte in kleinen Mengen und zu moderaten Preisen versteigert.
Chantal Scheuren
Ich gründe eine Aktiengesellschaft! Mit genug Aktienverkäufen kann ich alles notwendige Gerät beschaffen damits los gehen kann mit der Goldgräberstimmung.
Bis zum 31. März 2020 zum Sonderpreis von nur 11 EUR pro Aktie!