Diana Rauw, vor der Vergemeinschaftung des Justizhauses deren Direktorin und seit 2015 Fachbereichsleiterin Justizhaus im DG-Ministerium, ist seit den Anfängen dabei. Sie hat die Arbeit einer Justizassistentin von der Pike auf gelernt und trägt seit inzwischen 14 Jahren als Leiterin die Generalverantwortung für den Dienst.
Ihre Mitarbeiterinnen beraten, begleiten, kontrollieren. Sie handeln im Auftrag von Gerichten, Staatsanwälten, Verwaltungsbehörden, begleiten straffällig gewordene Menschen, die etwa Arbeitsstrafen ableisten müssen, führen Sozialuntersuchungen durch, wenn es darum geht, wo die Kinder nach der Trennung der Eltern leben sollen.
Die Justziassistentinnen betreuen Opfer von Straftaten oder sind ganz einfach erste Anlaufstelle bei allgemeinen juristischen Fragen und Problemstellungen. Die Arbeit ist immer umfangreicher geworden im Laufe der Zeit, die Aufgaben zahlreicher.
"Sehr viele neue Missionen sind hinzugekommen", erklärt Diana Rauw. "2002 waren es die Arbeitsstrafen, die auch heutzutage einen großen Teil der Arbeit des Justizhauses ausmachen. 2017 war es die elektronische Überwachung. Immer wieder kommen neue Aufgaben hinzu. Dazu kommt, dass unsere Texte föderal sind. Diese Gesetze beschreiben nicht immer konkret, wie gearbeitet wird. Wir müssen uns immer wieder absprechen, wie wir die Texte umsetzen."
Ganz wesentlich kommt es bei der Arbeit der Justizhaus-Beschäftigten auf das Zusammenspiel mit den rechtlichen Institutionen an. Das gilt auch und vor allem für die Kooperation mit der Untersuchungsrichterin und Vorsitzenden der Bewährungskommission Verena Reul. In ihren Augen spielen die Justizassistentinnen eine enorm wichtige Rolle.
Die Akademische Sitzung zum 20-jährigen Bestehen des Justizhauses machte in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter der zuständige Minister Antoniadis, deutlich, dass den Justizassistentinnen, pathetisch ausgedrückt, so etwas wie ein Heldenstatus zugesprochen wird.
Verena Reul brachte es so auf den Punkt: "Sie reduzieren den Menschen nie auf das, was er als Straftäter gemacht hat. Sie heben all das Gute hervor, was er kann. Und sie versuchen, ihn mit diesen positiven Eigenschaften wieder auf den geraden Weg zu bringen."
rs/km