Der Tornado soll nach ersten Angaben von Höhe Rott her nach Roetgen gezogen sein. Ab der Gaststätte "Marienbildchen" etwa richtete er schwere Zerstörungen an. Rund 30 Häuser wurden zum Teil schwer beschädigt. Zehn Häuser sind unbewohnbar. Zwei Häuser haben kein Obergeschoss mehr. Durch den Druck sind an mindestens 20 Häusern die Fensterscheiben kaputt gegangen.
Es gab einen Leichtverletzten, der vorsorglich mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden sei. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit mehr als 200 Kräften im Einsatz. Hinzu kamen rund 30 Polizisten.
Mehrere Bäume stürzten um, einige auch auf die Bundesstraße 258. Mindestens ein Auto wurde auf die Seite geschleudert. Der Verkehr staute sich auf der Himmelsleiter. Nach Zeugenaussagen wurden Straßenlaternen wie Streichhölzer abgeknickt.
In der Gemeindeturnhalle Roetgen wurde ein Anlaufpunkt für Anwohner eingerichtet, deren Häuser durch den Tornado unbewohnbar gemacht wurden. Die Feuerwehr schätzte, dass etwa 30 Menschen vorübergehend eine andere Unterkunft bräuchten. Ein Hotelier hat kostenlos Zimmer angeboten. Viele von ihnen werden wahrscheinlich bei Verwandten oder Bekannten unterkommen könnten.
Ob der Sturm tatsächlich als Tornado einzustufen sei, müsse noch geprüft werden, sagt der deutsche Wetterdienst. Unter Tornados versteht man eine Luftsäule mit Bodenkontakt, die um eine mehr oder weniger senkrecht orientierte Achse rotiert und sich dabei unter einer tiefen Wolkenbasis befindet. Es braucht starke Temperaturgegensätze, aufsteigende Luft und zunehmende Windgeschwindigkeit.
In Belgien gibt es etwas drei bis fünf Tornados pro Jahr. In Deutschland gab es letztes Jahr 17. Die Dunkelziffer ist hoch, da Tornados nur durch Augenzeugen bestätigt werden können. Außerdem entstehen sie plötzlich innerhalb weniger Minuten und sind oft genauso schnell vorüber. Aber Vorsicht: Jeder Tornado ist gefährlich. Die Geschwindigkeiten können bis zu 400 km/h betragen.
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