Eric ist 19 Jahre alt, kommt aus Eupen und ist angehender Lehrer für Deutsch und Geschichte. 2017 hat Eric sein Abitur im Königlichen Athenäum Eupen absolviert und ist anschließend für ein ganzes Jahr durch Neuseeland gereist.
"Ich wusste nach dem Abitur nicht genau, was ich machen wollte, ein Studium oder eine Ausbildung, ich war mir da nicht so ganz sicher", sagt Eric im Gespräch mit dem BRF, "Freunde von mir hatten das Gleiche das Jahr davor gemacht. Und dann dachte ich mir, kannst eigentlich mal ein Jahr wegfahren, was von der Welt sehen."
Eric hat sich für das beliebte 'Work and Travel' entschieden, das vor allem für jüngere Menschen attraktiv ist. 'Work and Travel' bedeutet Arbeiten und Reisen. Die Einreisenden helfen der lokalen Wirtschaft, indem sie eine Zeit lang für einen lokalen Arbeitgeber arbeiten. Das verdiente Geld wird für die anschließende Reise genutzt. Das Ganze wiederholt sich, wenn das Geld zunehmend knapp wird und man auf einen neuen Arbeitgeber angewiesen ist.
Neuseeland hatte für Eric einen besonderen Reiz. "Wenn man an Neuseeland denkt, denkt man an die Natur, an die Tiere, die man zu Hause nicht zu sehen bekommt, auch an die Aktivitäten, die man da unten machen kann."
Dennoch gibt es eine nachvollziehbare Hemmschwelle. 18. 000 Kilometer von zu Hause entfernt zu sein ist unüblich und - sowohl für die Eltern als auch für die Jugendlichen - kein leichter Schritt. Das war auch bei Eric und seinen Eltern der Fall. Trotzdem hat Eric die Reise angetreten. "Man lernt auf jeden Fall, auf sich selber gestellt zu sein, für sich selber seine Sachen zu regeln [...] Es ist durchaus interessant zu sehen, wie es ist, wirklich ein Erwachsener zu sein."
Der Jugendliche ist auf sich allein gestellt und somit zu einem großen Teil von seinen Eltern unabhängig. Ungewohnt und eine Herausforderung für beide Seiten. Vor allem bei den Eltern kommen gerne die 'Was wäre wenn'-Gedanken auf. "Mir selber sind keine negativen Sachen passiert, ich habe aber Dinge von anderen Leuten gehört [...] Das sind aber alles Sachen, die man später wieder verwerten kann."
In den meisten Fällen ist man mit den selben Gefahren konfrontiert, die es auch in Europa gibt. Dies gilt sowohl für Neuseeland als auch Australien. Wobei in Neuseeland sind es die Schafe und in Australien die Kangurus, die gerne mal die Schnellstraßen blockieren und für Unfälle sorgen.
Eric bereut seine Reise jedenfalls nicht: "Wenn ich ein Ticket nach Neuseeland hätte, ich würde sofort fliegen."
Für die Jugendlichen und deren Eltern, die mehr Informationen über das Thema "Work and Travel" bekommen möchten, gibt es das Jugendbüro in Eupen. Das Jugendbüro hat viel Erfahrung mit dem Thema und veranstaltet jährliche Informationsabende. Außerdem steht das Jugendbüro in engem Kontakt mit Personen aus der Region, die bereits eine Auslandsreise hinter sich haben und gerne ihr Wissen mit Neugierigen teilen.
dm/est