Pferde im Karneval - das hat Tradition. Doch das Ziehen eines Prunkwagens ist nur ein Gelegenheitsjob. Die Vierbeiner sind meistens im Wald zu finden.
Norbert Bong ist mit Pferden aufgewachsen. Er ist Holzrücker in der dritten Generation. Seit Jahrzehnten begleitet er mit seinen Kaltblütern Karnevalsumzüge, aber auch Erntedankfeste. Es ist kein Job, sondern eine willkommene Abwechslung: "Das ist Vergnügen und keine Arbeit. Die Pferde gehen schön ruhig mit. Es gibt zwar Momente, wo es ein wenig stressiger wird. Aber im Allgemeinen ist es wirklich Vergnügen."
Im stillen Wald gehorchen seine Pferde aufs Wort. Ein Kontrastprogram zum bunten und schrillen Karnevalstreiben. Kein Problem für die Tiere, sagt Norbert Bong aus Erfahrung: "Das ist auch ein Vergnügen für die Pferde. Man erzieht sich die Pferde ja auch immer selber. Wenn man die Pferde schon im Wald nervös macht, dann muss man sich nicht wundern, wenn die auch in den Umzügen nervös sind. Bei den Festzügen gibt es ja auch was zu sehen. Hier im Wald sehen sie immer nur Bäume."
Wäre es anders, würde Norbert Bong wohl nicht an den Umzügen teilnehmen. Denn die Pferde sind sein Kapital. Am Karneval gewinnt nur sein Stolz: "Mit den Vorbereitungen zum Rosenmontagszug ist man mehrere Tage beschäftigt. Da muss viel Material gereinigt werden, damit auch alles schön glänzt."
Walach Cartouche ist übrigens das Leitpferd, das den Prinzenwagen beim Rosenmontagszug in Eupen ziehen wird.
Manuel Zimmermann