Drei Millimeter dicke Wände aus Blei schirmen den sogenannten SPECT-CT von der Außenwelt ab. Das Gerät steht in der Nuklearmedizin und kombiniert zwei bildgebende Verfahren. Zuerst wird mit einem Szintigraph ein zweidimensionales Bild gemacht. Wird eine Anomalie festgestellt, kann der angeschlossene Scanner im selben Arbeitsschritt dreidimensionale Bilder erstellen. So muss der Patient sich nicht bewegen und die Ergebnisse werden präziser.
"Das ist eine eher dynamische Untersuchung. Es werden radioaktive Isotope benutzt und die zeigen eine verstärkte Aktivität in gewissen Gewebebereichen an", erklärt Michael Heinen, der Leiter der Nuklearmedizin. "Die Technik ist sehr sensibel, aber nicht sehr spezifisch. Die Radiologie ist weniger sensibel, aber spezifisch - sie zeigt genau die Morphologie des Körpers. Beide Techniken zusammen ergeben sehr gute Resultate."
Interessant ist das Verfahren aber nicht nur zur Erkennung von Tumoren, sondern für eine ganze Reihe an Diagnosen. "In der Nuklearmedizin werden dem Patienten radioaktive Substanzen eingespritzt und dann werden mit einer speziellen Gamma-Kamera Bilder gemacht. Die radioaktiven Isotope sammeln sich in verschiedenen Bereichen an und zeigen, wo es Anomalien gibt."
Weil zum Beispiel Tumorgewebe stärker durchblutet ist, sammelt sich das radioaktive Mittel dort an und hebt sich farblich auf den Bildern ab. Gefährlich ist die Untersuchung in der Regel nicht. "Das sind sehr schwach strahlende Isotope, die Halbwertzeit ist sehr kurz, man kann also nach der Untersuchung problemlos wieder rausgehen, ohne andere Menschen zu schädigen."
Drei Fachärzte und drei Techniker betreuen die 100.000 Euro teure Maschine. Das Gerät ist gebraucht, kann aber laut Einschätzung der Ärzte noch über zehn Jahre laufen. Durch die Anschaffung müssen Fach- und Hausärzte Patienten aus der DG zur Diagnose nicht mehr in weiter entfernte Krankenhäuser schicken. Für Krankenhausdirektor René Jost ist das ein beachtlicher Schritt beim Ausbau der Nuklearmedizin in Eupen.
Anne Kelleter