Bei Sterisys im Raerener Gewerbepark laufen die Geschäfte gut. Das Unternehmen, spezialisiert auf den Bau von Sterilisationsanlagen für Medizinprodukte, hat sich seit seiner Gründung 2008 prächtig entwickelt, sich europa-, ja weltweit einen Namen gemacht.
Gründer, Inhaber und Geschäftsführer ist der gebürtige Kelmiser Ingenieur Patrick Radermacher, dem auch der Zufall zu Hilfe kam. "Ich habe meine Karriere im Stahlwerk bei Lüttich angefangen. Ich bin dann nach 15 Jahren in die IT-Branche gewechselt, wo ich eine ganz andere Welt kennengelernt habe. Aber irgendwann war der Zeitpunkt für mich reif, etwas Eigenes zu machen."
"Dass ich zur industriellen Sterilisation von Medizinprodukten gekommen bin, war Zufall. Die Umstände dafür waren da und bevor ich das Unternehmen offiziell gegründet hatte, hatte ich bereits einen Auftrag vorliegen."
Der 58-jährige Radermacher ist längst nicht mehr allein auf weiter Flur. Ein kompetentes, schlagkräftiges Team ist tagein, tagaus mit großem Engagement dabei, die oft sehr speziellen Wünsche der Kunden umzusetzen. Aber das Problem, ausreichend Fachkräfte zu finden, stellt sich auch hier. "Wir haben weit suchen müssen und haben im Team auch Leute mit Migrationshintergrund. Man muss schon weit über den Tellerrand hinaus schauen", so Radermacher.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig bei der Fertigung innovativer Anlagen in den Bereichen Kaltgas- und Dampfsterilisation. Inzwischen hat das Unternehmen ein zweites Standbein aufgebaut. "Wie sind in einer Nische unterwegs und müssen quasi konstant High-Tech anbieten, um uns von den anderen zu unterscheiden. Das wollen wir - und das ist auch unsere Unternehmensstrategie", so Radermacher. "Wesentlicher Teil davon ist auch, dass wir seit drei Jahren eine komplett andere Domäne entwickelt haben: nicht im Medizin-, sondern im Pharma-Bereich. Hier entwickeln wir robotisierte Handling-Systeme."
Wirtschaftlich und konjunkturell sind die Aussichten gut - zumindest für die nächsten ein bis zwei Jahre setzt die Unternehmensleitung auf Planungssicherheit und Zuversicht. "Die Medizinbranche ist gewachsen - und damit wachsen wir auch. Wenn mehr Medizinprodukte hergestellt werden, dann muss auch mehr sterilisiert werden", so Radermacher. "Wir gehen davon aus, dass dieser Schub bis 2019/20 noch anhalten sollte. Danach müssen wir schauen."
Sterisys - eine Erfolgsstory in Ostbelgien. Denn das Werk bietet in einer geschickt genutzten Nische das komplette Spektrum der industriellen Sterilisation – von der exakten Bedarfsanalyse über die Entwicklung und Fertigung von Sterilisationsanlagen bis hin zur Inbetriebnahme und einem umfassenden Service vor Ort.
rs/mg