Im jüngsten Band der Reihe "Grenzerfahrungen" hatten die beiden Autoren das Kartheuser-Buch über "Die 30er Jahre in Eupen-Malmedy" behandelt. Es bildete den Auftakt einer Untersuchung über den aus St. Vith stammenden Walter Schmald, der bei dem Massaker von Tulle 1944 die Geiseln aussuchte.
In diesem Band habe Kartheuser versucht, den ostbelgischen Lebenskontext Schmalds nachzuzeichnen, schreiben die beiden Historiker. Die Untersuchung habe allerdings den Nachteil, dass Kartheuser als Akteur in der Niermann-Affäre seine "antifaschistisch-ideologischen Thesen durch eine wohl bewusste Auslassung wesentlicher bekannter Fakten zu beweisen suchte". Außerdem zeige die Arbeit "sehr deutliche Schwächen im Umgang mit Quellen und in der Kontextualisierung".
Bruno Kartheuser nennt diese Kritik "ungeheuerlich" und spricht von einer "pauschalen Diffamierung". Er fordert die beiden Autoren auf, ihre Vorwürfe zu belegen.
Auf Nachfrage teilten Carlo Lejeune und Christoph Brüll mit, dass Kartheuser nach der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirates des Zentrums für Ostbelgische Geschichte am 15. Februar eine Antwort erhalten werde.
sp