Reinigungstücher in die Toilette werfen - das machen viele, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Statt im Mülleimer enden die Reinigungstücher in den Kläranlagen und verstopfen diese oder verursachen Schäden an den Pumpen.
"Das größte Problem ist die Ansammlung dieser Reinigungstücher, die die Pumpen oder die Kläranlage völlig verstopfen. Das verursacht Arbeiten, die eigentlich nicht nötig wären, würden die Tücher nicht in die Toilette geworfen. Das schädigt auch der Umwelt, denn wenn diese Tücher im Fluss landen, ist das katastrophal", erklärt Jean-Luc Martin von der Geschäftsleitung der wallonischen Abwassergesellschaft SPGE.
Jedes Jahr muss tonnenweise Müll aus den Anlagen entfernt werden. Nicht nur Tücher, sondern auch Wattestäbchen, Medikamente, Öl.
Die Personalkosten für das Entfernen des Mülls belaufen sich auf drei Millionen Euro pro Jahr. Drei Millionen wegen der Personen, die ihren Müll in die Toilette werfen. Das bezahlt die Allgemeinheit über die Wasserrechnung, sagt Jean-Luc Martin.
Die wallonische Abwassergesellschaft SPGE hat eine Informationsbroschüre herausgegeben. Es werden Infokampagnen gestartet, aber man stellt dann fest, dass sich die Dinge nicht zum Positiven ändern. Heutzutage spricht man von Umweltschutz, die Jugendlichen gehen auf die Straße, weil sie den Planeten nicht so hinterlassen wollen, also ist es Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen, so Jean-Luc Martin.
Die Wallonie zählt 450 Kläranlagen. Seit Bestehen der SPGE 1999 wurden vier Milliarden Euro in den Umweltschutz investiert.
Chantal Delhez/vedia