Jeder, der im Moment die Vögel füttert und ein Vogelhäuschen im Garten hat, dem ist es aufgefallen: Es sind in diesem Winter nicht viele Vögel unterwegs. Die Gründe dafür sind zahlreich: angefangen bei Futtermangel über Klimawandel und Infektionskrankheiten bis hin zu Vogelfängern rund ums Mittelmeer.
Um der Sache ganz genau auf den Grund zu gehen, braucht man aber noch mehr Daten. Welche Vögel bleiben bei uns, welche kommen und wie viele sind es? Zu diesem Zweck findet am 2. und 3. Februar wieder eine Zählaktion der Gartenvögel statt, organisiert von der Naturschutzvereinigung Natagora/BNVS.
Neu ist in diesem Jahr, dass die Zählung landesweit durchgeführt wird. "Wenn man Artenschutz will, muss man wissen, wie die Situation ist und wie sie sich entwickelt. Erst dann kann man gezielt Maßnahmen ergreifen und gegensteuern", erklärt Guido Arimont, der Präsident von Natagora/BNVS.
Wer ist heute zu Gast im Garten? Mit dieser Frage richtet sich Natagora also an die Bevölkerung und lädt die Bürger dazu ein, sich an der Zählaktion zu beteiligen. Die Teilnahme ist ganz einfach: Man beobachtet die Vögel am Futterhaus, notiert für jede bestimmte Art die höchste Anzahl gleichzeitig beobachteter Vögel und trägt diese auf der Internetseite von Natagora ein. Auf der Webseite findet man auch eine Beschreibung der 75 häufigsten Wintervögel sowie ein Poster der Wintervögel unserer Gärten.
Die Zahlen werden anschließend an Biologen weitergeleitet, die die Ergebnisse dann auswerten. "Über mehrere Jahre hinweg kann man dann Schlussfolgerungen ziehen und weiß zum Beispiel, welche Arten zunehmen oder abnehmen - und vor allem wo. Deswegen ist es auch so wichtig, dass die Teilnehmer der Vogelzählaktion ihren Standort mitteilen", erklärt Arimont.
mitt/sn/mg