In der Fertigungsabteilung, wo sie an einem Fließband verstellbare Terrassenlager zusammenbauen, freuen sich die Mitarbeiter der Beschützenden Werkstätte in Meyerode über den hohen Besuch, so kurz vor Feierabend. Sozialminister Antonios Antoniadis schaut vorbei, um die Woche der offenen Sozialbetriebe vorzustellen. "Wir wollen die Sozialwirtschaft nach vorne bringen, wir wollen sie der Öffentlichkeit präsentieren und sie bewerben", so Antoniadis. "Es geht darum, das Image der Sozialwirtschaft zu verbessern und zu verstärken - es sind moderne Sozialbetriebe, die sehr wohl wirtschaftlich arbeiten müssen und keine Betriebe zweiter Klasse - und den Schwerpunkt darauf zu setzen, Menschen zu beschäftigen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben."
Da ist er bei der Beschützenden Werkstätte in Meyerode an der richtigen Adresse. "Für uns ist das ein zusätzlicher Weg, unsere Sichtbarkeit zu verbessern, denn wir stellen oft fest, dass viele Menschen noch nicht wissen, was die Beschützende Werkstätte alles leisten kann", sagt Geschäftsführerin Alexa Colling. "Für uns ist das natürlich ein Plus."
Neben dem Tag der offenen Tür, den die Beschützende Werkstätte alle fünf Jahre organisiert, bietet die Aktionswoche vom 4. bis zum 7. Februar eine willkommene Plattform. "Die Besucher, die zu uns kommen, können einen Blick hinter die Kulissen werfen und in unseren Betrieb reinschauen. Zeitgleich dazu haben wir unseren Hausverkauf: Wir bieten Unterhaltsprodukte an und verkaufen die von Haus zu Haus. Wer dann zu uns kommt, erhält zehn Prozent Rabatt auf seinen Einkauf", erklärt Colling.
Die BW in Meyerode ist einer von zehn Sozialbetrieben, die bei der Aktionswoche mitmachen. Neben den Beschützenden Werkstätten in Meyerode und Eupen beteiligen sich daran die Alternative, Bisa, die CAJ-Intego, Dabei, die Fahrradwerkstatt der SOS-Hilfe, Hof Peters, RCYCL und die VoG "De Bouche à Oreille - Les 3R".
Sie stehen für die Vielfalt in diesem Sektor, sagt Katja Schenk, Referentin für Sozialökonomie im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft. "Diese Dienstleistungen sind so vielfältig und die Bürger sind sich dessen nicht bewusst. Wir möchten die Bürger einladen, sich über diese Vielfältigkeit zu informieren und bei den Betrieben schnuppern zu gehen."
Die Aktionswoche ist Teil einer Marketingstrategie der Sozialbetriebe. Dieser Prozess mündete in einem Leitbild, das die gemeinsamen Werte verdeutlicht. "Sie stehen für wirtschaftliche Aktivitäten, aber der Mensch, für den sie die Arbeiten entwickeln, steht immer im Mittelpunkt", so Schenk. "Sie möchten den Bürgern und auch den Unternehmen, mit denen sie besser zusammenarbeiten möchten, sagen: Wir bieten gute Qualität - und zu fairen Preisen. Wir stehen für Regionalität und Bürgernähe - all das möchten sie nach vorne bringen und den Bürgern und Unternehmen als potentielle Partner näher tragen."
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