Mehr als 15.500 jüdische Kinder und Jugendliche haben dank der Kindertransporte zwischen dem 30. November 1938 und dem 31. August 1939 überlebt. Man kann sich die Umstände heute nur schwer vorstellen. Die Transporte gingen damals hauptsächlich zunächst nach Großbritannien, aber auch in die Niederlande, in die Schweiz sowie nach Belgien. Am Grenzbahnhof Herbesthal dürften sich damals dramatische Szenen abgespielt haben, wie Dr. Herbert Ruland weiß.
Auch dem Lontzener Kulturschöffen José Grommes waren die damaligen Ereignisse nicht bekannt. Die Gemeinde Lontzen reiht sich in ähnliche Denkmal-Initiativen an den Bahnhöfen von London, Berlin, Hoek van Holland, Prag und Danzig ein. Angestoßen hatte das Projekt in Herbesthal der Kölner Lern- und Gedenkort Jawne, das an das damals einzige jüdische Gymnasium des Rheinlands erinnert.
Künftig soll in Herbesthal ein Denkmal des auch hier tätigen Künstlers und Kunsttherapeuten Sebastian Schmidt die Erinnerung wachhalten. Das 5. und 6. Schuljahr der Gemeindeschule hat eine Reportage zum Thema zusammengestellt. Das Robert-Schumann-Institut hat ein Kunstprojekt mit Bezug auf die Erfahrungen und Erlebnisse jüdischer Kinder beigetragen. Die Resultate werden ebenfalls am Sonntag im Vereinshaus gezeigt.
Die meisten jüdischen Kinder von damals haben überlebt. Nur sieben können aufgrund ihres hohen Lebensalters heute noch darüber erzählen. Zu den prominentesten dürfte der belgische Nobelpreisträger für Physik aus dem Jahre 2013, François Englert, gehören. Er will am Sonntag auch in Herbesthal mit dabei sein.
Rudolf Kremer
Was haben die farbig angemalten Güterwagen mit der Rettung der jüdischen Kinder und Jugendlichen 1938/1939 zu tun? Mit einer Hinwendung zu den historischen Abläufen hat das nichts zu tun.
Die Kinder fuhren in ganz normalen 3.Klasse Personenwaggons der Deutschen Reichsbahn. Nicht in Viehtransport Wagen wie von den Akteuren demonstriert. Das ist schlichtweg eine Geschichtsfälschung.