Ein Buntspecht hat sich auf einer Fichtenkrone niedergelassen, während sich unten die Blaumeisen im Futterhäuschen tummeln. In einem insgesamt 120 000 Quadratmeter großen Areal des Naturfilmers Marcel Thonneau in Sourbrodt haben die Vögel ein Paradies gefunden. Einheimische Bäume und Sträucher schaffen ein naturnahes Umfeld, in dem sich die Tiere wohlfühlen. Doch das ist eine Ausnahme. "Nahrungsmangel, Mangel an Brutplätzen, sterile Gärten mit teils exotischen Pflanzen, Herbizide und Insektizide auch in der Landwirtschaft: Das führt dazu, dass sich die Singvögel-Population nach wie vor in einer schwierigen Situation befindet", weiß Gerhard Reuter von Aves Ostkantone.
Anpassungsfähige Kulturfolger wie Meisen, die mit der modernen Bewirtschaftung zurechtkommen, haben es etwas leichter. Doch im Allgemeinen setzen schlechte Brutjahre wie 2016 dem Vogelbestand nachhaltig zu. "Es wird noch lange dauern, bis die Populationen wieder auf den ursprünglichen Stand kommen - wenn überhaupt. Es ist vielleicht nur ein Traum, dass sich die Bestände wieder erholen wie vor 50, 60 Jahren", so Reuter.
Ein Traum, den Gerhard Reuter mit Sabine Cremer teilt. Sie legt in Bütgenbach einen naturnahen Garten an, der den Vögeln auch im Winter Unterschlupf und Nahrung bietet. "Da haben die Vögel auch während der Wintermonate noch genügend Möglichkeit, an Nahrung zu kommen", erklärt Gerhard Reuter. "Der Garten muss nicht bis in den letzten Winkel geräumt sein. Unkraut sollte man belassen, auch wenn das Gras etwas höher steht. Gerade von den Grassamen können sich viele Vogelarten während des Winters ernähren."
Der naturnahe Garten sieht anders aus als herkömmliche Gärten. Die scheinbare Unordnung täuscht. "Es ist eine perfekte Organisation, bei der der Gartenbetreiber mit der natürlichen Lebenswelt zusammenarbeitet", erklärt Reuter. "Erst durch diese Teamarbeit hat man die erhofften Ergebnisse, d.h. gesundes Gemüse und eine üppige Ernte. Vögel, Insekten und Menschen arbeiten in diesem Garten zusammen."
Das gilt für das ganze Jahr, denn Vogelschutz beschränkt sich nicht auf den Winter. Es gibt viele Möglichkeiten, den Garten dauerhaft naturnah zu gestalten. "Mit Totholz-Haufen oder Steinhaufen kann man auf natürlichem Wege düngen", weiß Reuter. "In dem abgestorbenen Pflanzenmaterial gibt es eine Fülle von Insekten. Oft kommen die Vögel, scharren in den Resten herum und finden dort dann auch Nahrung."
Und reicht es doch nicht, kann man die Vögel durch Winterfütterung unterstützen. Tipps für eine artgerechte Fütterung und einen naturnahen Garten gibt es bei Aves Ostkantone.
Michaela Brück
Windpark zwischen Honsfeld und Halenfeld schon mal nicht bauen.
Wälder und Bäume stehen lassen und nicht alles abholzen und planieren für irrsinnige & wahnsinnige Bauprojekte und auch nicht jede Grünfläche zubetonieren und bebauen. Das würde vielen Tieren helfen einschl der Vögel und nicht zu vergessen bitte auch die Hecken stehen lassen da auch in diesen genistet wird.