Weihnachten gilt als Zeit der Wunscherfüllung. Passend dazu hat das Nachbarschaftsprojekt N-Power einen winterlichen Markt im Park Loten organisiert. Bei den Marktbuden können Anwohner ihre Projektideen für das Bergviertel einbringen. Nebenbei sorgen warme Getränke, Lagerfeuer und Musik für festliche Stimmung.
Da lassen sich die Ideenbringer nicht einmal von dem kalten Wetter abschrecken, wie Projektmanager Benjamin Fleig feststellt. "Bei diesem Wetter sind erstaunlich viele Leute hergekommen und das freut mich persönlich sehr. In einer Stunde haben wir schon 44 Ideen gesammelt - das ist echt eine Menge."
Bei der Ideensammlung bemerkt Fleig, dass sich viele Projektvorschläge um den Park Loten drehen - das grüne Zentrum im Bergviertel. "Dieser Park sollte doch mehr als Garten genutzt werden, weil im Bergviertel die meisten Eupener keinen Zugang zum Garten haben. Der Park Loten würde sich als zentraler Begegnungsort und Veranstaltungsort wunderbar eignen", findet Fleig.
Egal ob Grillen, Spazieren oder Sport. Jeder hat sein eigenes Bild davon, wie der Park genutzt werden soll. Für den jungen Nachbarn darf es ein Fußballplatz sein, für die nächste Anwohnerin soll der Park heller werden.
Was sich die Leute wünschen, ist so unterschiedlich wie die Bewohner selbst. 1.700 Menschen aus 50 verschiedenen Nationen leben im Bergviertel. Damit jeder seinem Wunsch Ausdruck verleihen kann, können Ideen schriftlich oder auf der sogenannten Wunschspirale eingebracht werden, wie Alexandra Hilgers von der Stadt Eupen erklärt. "Die Wunschspirale richtet sich gerade an die Leute, die ihre Wünsche nicht aufschreiben wollen oder können. Deswegen arbeiten wir mit Piktogrammen. Jeder kann sich Bilder aussuchen und dann fünf Wünsche anheften. Das Wichtigste kommt ins Herz der Spirale."
Vorschläge, die besonders oft vorkommen, werden auch am ehesten realisiert. Bis Ende Januar kann man seine Ideen noch bei Benjamin Fleig (benjamin.fleig@eupen.be) einreichen. Dann geht das Nachbarschaftsprojekt in die nächste Runde. "Wir möchten im Frühjahr schon kleinere Projekte mit den Leuten realisieren, damit man sieht, es passiert was", sagt Alexandra Hilgers. "Danach soll ein größeres Projekt gestrickt werden, das in Planungsworkshops mit den Anwohnern umgesetzt und entwickelt wird."
Bis Ende 2020 läuft das Projekt. Bis dahin sollen die beliebtesten Ideen umgesetzt und das ideale Bergviertel gestaltet werden.
Raffaela Schaus