Das Klümpchensglas war früher in der Fastenzeit ein Muss für jedes Eifeler Kind. Ab Aschermittwoch füllte sich das Glas peu à peu hauptsächlich mit diesen roten Himbeerklümpchen, die es zum Beispiel beim Bäcker gab. Am Karsamstagmittag durfte man sich über den Inhalt hermachen, Ostersonntag war das Gefäß ratzeputz leer, der Magen zum Platzen voll.
Nicht das einzige Thema, über das Jupp Hammerschmidt in seinem neuen Programm zu berichten weiß. Die Vorliebe des Eifelers für den Alkohol hat Giuseppe Verdi, der bekanntlich als "Verdis Jupp" seinerzeit in der Nähe von "Kaiser Karls Bettstatt" in Mützenich ein Ferienhäuschen besaß, in seinem berühmten "Trinklied" besungen: "Der Eifler trinkt gern, und der Eifler trinkt viel", das in Verdis Eifel-Oper "Schlaraffiata" Eingang gefunden hat.
Hammerschmidt trägt sein Gedicht über die Entstehung des Brots vor, begründet in diesem Zusammenhang aber auch die Abneigung des Eifelers gegenüber Knäckebrot. Einige seiner beliebten, tiefgründigen "Versenktexte" kommen zur Sprache. Die unter den Eifelkindern einst äußerst beliebte Fasteloovend-Tradition des Luftschlangenspannens quer über die Dorfstraße lässt Hammerschmidt in den Phantasien des Publikums wieder aufleben. Ebenso die Singer-Nähmaschine ohne Strom, dafür aber mit Trittbrett, Schwungrad und Lederriemen, die in jedem Eifeler Haus ihren Platz hatte.
Wieso Rodongkuchen und Pruumetaart gleichsam symbolisch für das Wesen des Eifelers stehen - dies alles und noch vieles mehr - in Jupps neuem Programm "Das Klümpchensglas".
Der Eintritt am 5. Dezember für den Auftritt von Jupp Hammerschmidt im Foyer des Kulturzentrums Jünglingshaus, Neustraße 86, kostet zwölf Euro im Vorverkauf, 14 Euro an der Abendkasse. Alle Informationen zu Jupp Hammerschmidt gibt es im Netz unter jupp-hammerschmidt.de.
mitt/kam/sr