Mit Kind und Kegel kamen sie am Samstag nach Welkenraedt. Ab 9:30 Uhr versammelten sich die Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz: Betroffene Mitarbeiter, Familienangehörige und Freunde, aber auch Bürger aus dem Ort waren gekommen. Die Gewerkschaften CSC und FGTB hatten zu dem Solidaritätsmarsch aufgerufen. Es sollte keine Protestaktion werden, sondern eine friedliche Kundgebung, wie Rebecca Peters, überberufliche Sekretärin bei der Christlichen Gewerkschaft CSC, erklärt.
Rund 600 Menschen machten sich schließlich auf Richtung Industriezone. Dort machten sie Halt vor den Firmen der betroffenen Mitarbeiter: Bei Hexcel sollen 75 Arbeitsplätze gestrichen werden, bei Emerson 72. José Detry, CSC-Delegierter bei Emerson fühlt sich durch den Solidaritätsmarsch gestärkt. Der große Zuspruch sei eine wichtige Unterstützung.
Bei Hexcel stehen 75 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Auch der CSC-Delegierte Eric Dumoneaux zeigt sich kämpferisch. Ziel sei, so viel Arbeitsplätze wie möglich zu retten und den Standort zu erhalten.
Doch noch Hoffnung?
Von Welkenraedt zog der Solidaritätsmarsch über die Herbesthaler Straße weiter zur Chocolaterie Jacques. Dort zeigten sich die Organisatoren begeistert von dem großen Zuspruch. Anne-Françoise Offermann von der CSC Nahrung und Dienste wertete den Solidaritätsmarsch als großen Erfolg.
Diese Unterstützung motiviere für die erste Phase der Renault-Prozedur, in der noch viele Fragen offen seien. Trotz eines Jahresumsatzes von zwölf Millionen Euro wolle die Baronie-Gruppe den Eupener Standort schließen. Die Mitarbeiter hoffen immer noch auf eine Rettung ihrer Arbeitsplätze.
Laut Offermann ist Baronie offenbar bereit, den Standort der Chocolaterie Jacques zu verkaufen, nicht aber den Betrieb selbst. Das habe man am Freitag erfahren. Der Gewerkschaft zufolge gibt es eine Reihe von interessierten Übernahmekandidaten. Bislang habe die Baronie-Gruppe jedoch einen Verkauf abgelehnt.
Am Ende des Solidaritätsmarsches stärkten sich die Teilnehmer mit heißen Getränken und Schokolade. 2.000 Riegel hatten die Organisatoren bestellt. Die Mitarbeiter der Chocolaterie Jacques hoffen, dass es nicht die letzten waren, die in Eupen produziert wurden.
mb/sh
ich bin der Chocolaterie Jacques aufgewachsen weil mein Opa
und mein Onkel dort gearbeitet haben und es wäre sehr traurig
wenn ein ein stück Euperner Geschichte zu ende ging. Ich wünsche
und hoffe sehr das es Jacques noch viele Jahre geben würde und
drücke allen Angestellten und Arbeitern die Daumen das sie ihre
arbeit behalten dürfen.