Emil Dänemark lacht gern, laut und herzhaft - das ist sein Markenzeichen. So kennt ihn auch seine Amtskollegin aus Monschau. Bürgermeisterin Margareta Ritter hat dem Musikliebhaber zum Abschied ein persönliches Geschenk gemacht: eine CD von Udo Jürgens.
Die jährlichen Freundschaftstreffen mit der deutschen Nachbargemeinde Monschau haben Emil Dänemark in seiner 18-jährigen Amtszeit als Bürgermeister begleitet, und sie sind ihm wichtig. Nicht nur die Arbeitssitzungen, bei denen gemeinsame Themen und Projekte besprochen werden. Auch der gesellige Teil danach.
Für Emil Dannemark ist der menschliche Aspekt in der Politik oft entscheidend, wenn man gemeinsam etwas voranbringen will.
Dass in der Gemeindepolitik nicht immer alles so harmonisch abläuft - das hat Emil Dannemark vor allem in den Bütgenbacher Gemeinderatssitzungen erlebt - mit zum Teil heftigen Debatten.
Auch wenn es mit Emil Dannemark meist gesellig zugeht, ganz ernst wird der 61-Jährige, wenn es um wichtige Themen geht wie die Pflege und Betreuung alter Menschen. Als Teil der Interkommunale Vivias hat die Gemeinde Bütgenbach eine besondere Verantwortung für die Seniorenheime. Ein Engagement, das Dannemark auch persönlich am Herzen liegt.
Was gerade in der Gemeinde Bütgenbach ansteht, das hat Emil Dannemark jeden Morgen von seinen Mitarbeitern in der Verwaltung erfahren. Der Rundgang von Büro zu Büro war für ihn ein tägliches Ritual. Aber auch der ständige Kontakt zur Bevölkerung: "Wenn ich das mal zusammenrechne: 300 Trauungen, Goldhochzeiten, 1.000 Jubilare besucht oder hier vor Ort. Es sind alles Menschen aus der Gemeinde Bütgenbach. Wir haben viel miteinander gesprochen."
Wandern liebste Freizeitbeschäftigung
Kontakte waren ihm immer wichtig - auch in seiner Freizeit. Seine liebste Freizeitbeschäftigung - das Wandern - pflegt Dannemark selten alleine. Am liebsten wandert er im Verein - und das schon seit seiner Jugend.
Das Wandern war für Emil Dannemark auch immer ein Ausgleich zum Bürgermeisteramt. Ein Amt, das er als Junggeselle alleine tragen musste: "Ich denke, dass meine Kollegen, die verheiratet sind, auch zu Hause Probleme besprechen. Das habe ich nicht mit meiner Mutter getan. Ich habe meine Mutter nie mit Gemeindeproblemen belastet. Natürlich ist man dann alleine. Man hat gute Kollegen im Rat und in der Verwaltung, die einem helfen. Was ganz toll war: die Kollegialität unter den Bürgermeistern. Wir haben uns regelmäßig getroffen bei verschiedenen Anlässen. Wenn einer ein Problem hatte, dann konnte man auch auf Kollegen rechnen, die schon mal einen Tipp hatten. Das hat hervorragend geklappt. Wir werden uns auch danach noch treffen."
Die Entscheidung, die Kommunalpolitik zu verlassen, hat Emil Dänemark schon vor längerer Zeit getroffen, und er hat sie nicht bereut: "18 Jahre muss genug sein. Es kommen dann neue und frische Ideen. Natürlich wird man einiges vermissen: Dieser menschliche Kontakt im Haus, beim Arbeiterdienst, alle Mitarbeiter, bei denen wir uns noch gebührend verabschieden werden. Aber ich bleibe ja hier als Bürger und werde den ein oder anderen regelmäßig treffen. Es ist eine Lebenserfahrung und ich freue mich auf das, was kommen wird."
Michaela Brück