In der St.-Michael-Kirche in Höfen steht keine gewöhnliche Krippe, sondern eine ganze Krippenlandschaft, die mit viel Liebe zum Detail gebaut wurde. Und mittendrin der singende Hirte, Reiner Jakobs.
Vor 28 Jahren hat er die Krippe das erste Mal aufgebaut. "Ich habe schon als Kind immer Krippen gebaut. Das ist mein Hobby und es ist eben jetzt ein großes Hobby geworden. Ich mache auch gerne Musik und das passt gut dazu.“
Gesungen werden Weihnachtslieder, Messlieder oder alte Volkslieder. Dafür verwandelt sich der 77-jährige in einen Hirten und ist ab dem ersten Adventswochenende acht Wochen lang von 10 bis 18 Uhr in der Kirche anzutreffen.
Die Krippe ist so gut wie fertig, nur Kleinigkeiten fehlen noch. "Ich bin das ganze Jahr über damit beschäftigt, auch mit basteln. Und drei Wochen vorher beginnt dann der Aufbau. Ich habe aber gute Helfer und dann klappt das."
Schaut man genau hin, entdeckt man immer wieder Details, die einem vorher nicht aufgefallen sind. Jedes Jahr kommen Tiere dazu. Die Schafe bastelt er selber. Die ausgestopfte Tiere werden ihm geschenkt.
Das Ganze macht Reiner Jakobs nicht nur zum Spaß, sondern dient auch einem guten Zweck. Jeder kann Geld spenden, das geht dann an den Förderverein "Hilfe für krebskranke Kinder". So kommen jedes Jahr rund 70.000 Euro zusammen. Für sein Engagement hat er 2016 sogar das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Auch wenn Weihnachten die Zeit der Besinnlichkeit ist – seine Familie muss ihn in dieser Zeit entbehren. "Meine Familie steht dahinter. Wir feiern Weihnachten nach 18 Uhr und am nächsten Tag geht es dann wieder weiter." Dann sitzt er wieder an seinem Platz in der Kirche und verzaubert Groß und Klein mit seinem Krippen-Kunstwerk.
Lena Orban