Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgien (WFG) blickte Mittwochabend bei einer Jubiläumsveranstaltung in Eupen auf ihre 25-jährige Tätigkeit als Dienstleister für die Regionalwirtschaft zurück. Die von dem damaligen Gemeinschaftsminister Karl-Heinz Lambertz angestoßene Initiative versteht sich zunächst als eine Art Brückenbauer für heimische Unternehmen auf ihrem Weg in die Welt und für Investoren auf ihrem Weg nach Ostbelgien.
Weitere Standbeine sind u.a. die allgemeine Regionalförderung im Zuge der Festigung des Standortes Ostbelgien. Die WFG hat in den letzten 25 Jahren ihr Aufgabenspektrum ständig erweitert.
Nach Meinung des Ökonomen Prof. Dr. Franz Palm, der seit Jahren an der Spitze des WFG-Verwaltungsrates steht, ist die Arbeit der WFG auch in den Gemeinden gut angenommen worden: "Im Bereich ländliche Entwicklung haben die Programme, die für die Gemeinden entwickelt worden sind, vieles bewirkt. Sie binden die Bevölkerung in die Gemeinden ein, so dass sie sich engagieren und sehen, dass man in der Gemeinde etwas zustande bringen kann."
Ein Thema für die Zukunft ist das Projekt "Wirtschaft macht Schule": "Mit dem Hintergrund, dass große Herausforderungen wie die Digitalisierung und Automatisierung sich abzeichnen", so Palm. "Es ist Zeit, sich auch in Ostbelgien auf diese Entwicklung einzustellen."
Auch mit der Standortvermarktung "Ostbelgien" ist die WFG zufrieden. Doch das Problem des Fachkräftemangels habe die WFG damit noch nicht gelöst. "Im Gegenteil: Es hat sich sogar eher verschärft. Zu tun hat das mit verschiedenen Faktoren - wie beispielsweise die Nähe zu Luxemburg. Wir versuchen dem entgegen zu wirken, aber es ist nicht einfach", so das Fazit von Prof. Dr. Franz Palm.
rkr/rasch
Das Problem des Fachkräftemangels ist weit mehr als die Problematik der angrenzenden Staaten.
Der freie Arbeitsmarkt entwickelt sich rasant in eine Richtung, die kompetenztechnisch extrem komplex und feingliedrig ist. Darauf sind wir nicht vorbereitet und werden das auch aufgrund der Geschwindigkeit nicht schaffen, weder bildungs- noch bevölkerungstechnisch.
Die junge Generation, von der wir aufgrund des vorherrschenden Systems immer noch abhängig sind, entwickelt grundsätzlich keine panischen Gefühle mehr, wenn sie den Kirchturm des Dorfes, in dem sie geboren wurden, nicht mehr sehen. Ihnen steht die Welt offen, die wahrlich vieles zu bieten hat.
Wir erleben im freien Arbeitsmarkt gerade Entwicklungen, die komplett im Gegensatz zur aktuellen Politik in Europa stehen.
Digitalisierung ist da... aber nicht hier!
Heißt im Klartext… wir haben keine Kompetenz, keine Manpower und nicht den Rahmen, um sie schnell zu entwickeln.
Dennoch müssen wir als Unternehmer das sicherlich nicht hinnehmen, wie im Interview erwähnt.
Ueber dieses Gejammere vom Fachkraeftemangel kann ich nur lachen. Es ist ein selbstverschuldetes Problem. Wuerde man die Leute bezahlen wie in den Nachbarlaendern, wuerden die Fachkraefte auch hier bleiben. Mit Speck faengt man Maeuse, so einfach ist das.