Es ist ein freiwilliger und schon länger überlegter Abschied: Rainer Thiemann, inzwischen 67 Jahre alt, hat als Präsident der Fördergemeinschaft St. Vith während zwei Jahrzehnten unbestritten Großes geleistet. Jetzt hat er, für den einen oder anderen dann doch überraschend, aufgehört, nachdem er das Feld für den Nachfolger und eine jüngere Mannschaft bestellt hatte.
"Es ist jetzt der richtige Moment", sagt Thiemann. "Es wurden neun neue Vorstandsmitglieder gewählt und deswegen ist das für mich ein idealer Zeitpunkt, um loszulassen. 20 Jahre ist eine ganze Menge, jetzt sollen junge Leute ran und ich bin sicher, dass sie das in gleicher Qualität fortführen werden."
St. Vith gilt vielen Gemeinden als Vorbild - nicht nur in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, sondern wallonieweit. Die positive wirtschaftliche und touristische Entwicklung ist lange nicht alleine das Verdienst der politischen Verantwortungsträger. Die Geschäftsleute haben ihren erheblichen Teil dazu beigetragen, zum Beispiel mit der Summertime-Veranstaltungsreihe.
Thiemann tritt in die zweite Reihe, wird nicht einmal mehr Vorstandsmitglied in der Fördergemeinschaft sein, sondern nur noch Berater. Das neue Team kann darauf vertrauen, dass er auch weiterhin zur Verfügung steht.
Der frisch gekürte Präsident ist gerade einmal 42. Am Dienstagabend wurde er von den Vorstandskollegen ins Amt gewählt. Metzgermeister Thomas Gritten ist zu glauben, dass er mit großer Motivation an die zahlreichen Aufgaben herangehen wird. "Die Fördergemeinschaft hat in den letzten Jahren viele positive Aktionen für St. Vith auf die Beine gestellt. Jeder Geschäftsmann in St. Vith hat ein Interesse daran, dass das auch in Zukunft so fortgeführt wird", sagt Gritten. "Seit Jahren war bekannt, dass sich eigentlich mal mehr jüngere Leute engagieren müssten. Deswegen haben sich einige von uns zusammengeschlossen, um neue Impulse zu setzen".
Die Fördergemeinschaft St. Vith scheint für die Zukunft gerüstet, denn das Erbe, das Fundament, auf dem man aufbauen kann, ist solide. "Es ist natürlich eine große Herausforderung, denn Rainer hinterlässt große Fußstapfen. Wir werden unser Bestes tun, diese Fußstapfen so gut es geht auszufüllen", sagt Gritten.
rs/mg