Auf dem Werthplatz in Eupen waren die Emotionen der Organisatoren aber sichtlich zu spüren. In einer Rede wurde klar gemacht, dass es den St. Martinsumzug in dieser Form nächstes Jahr vielleicht gar nicht mehr geben wird, denn für das St. Martins Komitee in Eupen wird es immer schwieriger, den Umzug zu organisieren.
"Wir fangen schon Anfang August an, zu planen: Musikvereine und Reitervereine werden angeschrieben und an die Firmen werden Spendenbriefe geschickt. Aber leider ist es in der heutigen Zeit immer schwieriger für Spenden", sagt Gerd Ernst, Präsident des St. Martin Komitees Eupen.
Die Finanzierung des Martinsumzug ist also das größte Problem. "Wir benötigen jedes Jahr ein Budget zwischen 3.000 und 3.500 Euro. Wir kriegen zwar Subsidien von der Stadt Eupen, aber das, was wir von den Geschäftsleuten bekommen, wird immer knapper."
Trotz aller Widrigkeiten will das St. Martin Komitee alles daran setzen, auch 2019 wieder einen Umzug auf die Beine zu stellen. "Wir werden alles versuchen, es wieder zu machen. Dieses Jahr haben wir den 55. Martinsumzug in Eupen gehabt und wir hoffen, dass unsere Kinder und Enkel den St. Martin auch noch so erleben können, wie wir es erleben", sagt Gerd Ernst.
Hintergrund
St. Martin wird als Schutzpatron der Armen gefeiert. Der Legende nach teilte er als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler.
Der Martinstag am 11. November gilt als besonderer Anlass, um Nächstenliebe zu feiern. Die Martinstradition entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Traditionelle Umzüge mit einem Reiter und einem Bettler an der Spitze stellen das historische Ereignis nach.
Kinder erleuchten die Straßen mit selbst gebastelten Laternen und erhalten nach dem Martinsfeuer eine Leckerei.
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