Der Schauspieler Günter Lamprecht (80) erhält für sein Lebenswerk den mit 30.000 Euro dotierten Großen Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland. Lamprecht sei einer der bekanntesten und profiliertesten Schauspieler der deutschen Nachkriegszeit und habe ein breites Publikum beeindruckt, hieß es in der Begründung der Stiftung am Mittwoch. Die Auszeichnung gehört zu den höchstdotierten deutschen Kulturpreisen.
Unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder in «Berlin Alexanderplatz» spielte Lamprecht «die Rolle seines Lebens», würdigte die Stiftung: Er war der Franz Biberkopf in der opulenten Literaturverfilmung. Bekannt wurde er auch als kantiger Berliner «Tatort»-Kommissar Franz Markowitz. «Seine glänzenden, vielseitigen Darstellungen, seine enorme Ausdruckskraft und Sensibilität, seine unbeugsame Haltung und sein Schaffen bis in die heutige Zeit sind beeindruckend und Vorbild», hieß es.
Der Weg zu Bühne und Film war für den gebürtigen Berliner keineswegs vorgezeichnet: Zunächst machte er gleich nach dem Krieg eine Ausbildung zum Orthopädiemechaniker. Und wechselte dann auf die berühmte Max-Reinhardt-Schule in Berlin. Gleich das erste Engagement brachte den Akteur an das Schauspielhaus in Bochum. Von da an lebte und arbeitete er Jahrzehnte im Ruhrgebiet. Inzwischen wohnt Lamprecht im Rheinland.
Der seit 1989 jährlich vergebene Große Kulturpreis ging unter anderem an Pina Bausch, Roberto Ciulli, Mauricio Kagel und Sönke Wortmann.
lnw/rkr