"Der Gemeinderat ist genauso wichtig wie früher", betont der bisherige und auch künftige Bürgermeister Friedhelm Wirtz im BRF. Er will die Arbeit weg von den Fraktionssitzungen hin in die Kommissionen verlegen. Dadurch werde der Gemeinderat im Grunde sogar noch wichtiger. Im Gegensatz zu den Treffen der Mehrheitsfraktion sitzt dann auch die Gemeindeverwaltung mit am Tisch.
Das Suchen nach den besten Lösungen ist laut Wirtz auch möglich, wenn Vertreter von nur einer Liste den Rat bilden. Eine gewisse Streitkultur bleibe erhalten: "Es ist ja nicht so, dass wenn man auf einer Liste kandidiert, dass man dann immer einer Meinung ist. Nur in der öffentlichen Sitzung wird man das typische Rollenspiel Mehrheit-Opposition vielleicht ein Stück weit vermissen." Wirtz gibt aber auch zu, dass es für die Öffentlichkeit schwerer wird, die unterschiedlichen Positionen zu einem Thema zu erfahren.
"Bei den großen Projekten, die eine gewisse Tragweite für Büllingen haben, waren wir aber in der Vergangenheit immer einer Meinung, so dass da das Rollenspiel Mehrheit-Opposition schon nicht mehr funktionierte", beschwichtigt Wirtz.
Wirtz blickt mit einer gewissen Skepsis in die kommende Legislaturperiode: "Die guten Jahre werden wahrscheinlich vorbei sein. Es wird uns immer schwerer gemacht, unsere Gemeinde zu verwalten und wir werden Themen anpacken, die nicht nur innerhalb von drei, vier, fünf Jahren eine Rolle spielen, sondern auch darüber hinaus. Ein Beispiel: Das Pfarrleben, das ganz neu organisiert wurde. Auch in Sicherheitsfragen oder in Sachen Hilfeleistungszone werden wir nicht mehr kurzfristig denken dürfen. Wir werden da langfristigere Perspektiven aufzeigen müssen."
ake/okr