Ingwer ist zur Heilpflanze des Jahres 2018 gewählt worden und wird oft als Wunderknolle bezeichnet. Ingwer erwärmt den Körper nicht nur, Ingwer führt ihm auch Energie zu. Im Ayurveda ist die Ernährung, zum Beispiel mit der richtigen Würze oder eben einigen Scheiben Ingwer, aber nur ein Ansatz, um positiv auf den Körper einzuwirken. Ayurvedische Massagen wirken bis in die Tiefe des Körpers.
Harald Schmitz ist Koch und mehrfach nach Indien gereist, um dort die Wurzeln von Ayurveda kennenzulernen. Er weiß, wie Massage und Ernährung zusammenpassen: "Ayurveda geht halt in verschiedene Richtungen, um den Körper und den Menschen gesund und in der Balance zu halten. Und beide Aspekte, die Ernährung wie auch die Massagen, sind präventiv für jeden wunderbar, um [...] in seiner Mitte zu bleiben, gesund zu leben und auch bis ins hohe Alter vital zu bleiben."
Aber auch, wenn es schon Symptome gibt, können die mit Gewürzen auf die sanfte Art gelindert werden. Bei Zipperlein wie Unwohlsein, Übelkeit, Muskelschmerzen oder einer leichten Erkältung kann man es mit der Heilpflanze Ingwer versuchen, bei ernsten gesundheitlichen Beschwerden sollte man aber natürlich zum Arzt gehen.
"Ingwer ist eins der wichtigsten Gewürze überhaupt aus der ayurvedischen Küche", sagt Harald Schmitz, "es regt das Verdauungsfeuer an und verhindert damit, dass Giftstoffe sich überhaupt im Körper ablagern können." Allerdings sollten diejenigen, die auf ihre Figur achten, aufpassen: So gut Ingwer für die Verdauung ist, er regt gleichzeitig den Appetit an!
Ingwer soll auch, auf die Haut aufgetragen, von außen wärmen. Diese Ingweranwendungen sind allerdings weniger verbreitet. "Weniger eigentlich, von außen kenne ich es halt als Tonikum mit Honig vermischt als Gesichtsmaske, aber die Hauptwirkung ist tatsächlich innerlich. Dass man es im Essen verarbeitet oder sich morgens einen Ingwertee zubereitet, was halt einfach den Körper wärmt."
Besonders am Morgen regt ein Gewürztee mit Ingwer, Nelke, Zimt, Sternanis und Langpfeffer Körper und Geist an und man kommt besser in die Gänge. Es geht aber noch einfacher: Eine kleine Ayurveda-Kur kann ganz leicht zu Hause durchgeführt werden, zum Beispiel mit Ingwerwasser, wie Harald Schmitz erläutert: "Gerade jetzt in der Jahreszeit, von warmen Temperaturen zum Kalten hin, da hat der Körper Schwierigkeiten, sich umzustellen. Da ist der Ingwer wunderbar im Tee, als Getränk. Morgens mit heißem Wasser aufgießen, frischen Ingwer in Scheiben geschnitten in eine Thermoskanne, heißes Wasser drauf und über den Tag trinken."
Ingwerwasser herzustellen ist denkbar einfach und günstig. Es wirkt sehr gut, um das Immunsystem anzuregen und den Körper zu entgiften.
Wer auf zitronige Schärfe steht und wem der Ingwer allein nicht bitter genug ist, der gibt einen Schuss Zitrone rein. Das gibt den Extrakick an Vitamin C. Süßen darf man auch, aber nur in Maßen. Ganz verzichten sollte man auf industriell verarbeiteten weißen Zucker und stattdessen lieber ein wenig Rohrzucker oder Agaven-Dicksaft nehmen.
Neben Ernährungstipps, bietet Harald Schmitz auch Massagen an: "Diese Massagebehandlungen sind wie ein Reset beim Computer oder beim Handy. Man muss einfach mal runterkommen, abschalten. Und wer es noch nie erlebt hat, es ist einfach wunderbar gerade jetzt in der Jahreszeit, um sich einfach mal verwöhnen zu lassen. Und das ist halt im Ayurveda auch präventiv sehr entscheidend."
Ayurveda versucht, ein Gleichgewicht zwischen den kühleren Außentemperaturen und unserem Inneren herzustellen. Wem eine Massage und Ingwertee nicht reicht, der kann am 5. und 6. November in der Kreativa Amel lernen, ayurvedische Speisen zuzubereiten. Informationen gibt es bei der Kreativa Amel. Also ran an den Ingwer und andere Gewürze, die im Herbst so schön von innen wärmen!
Chantal Scheuren