Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Ende 2017 waren fast 70 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht und über die Hälfte der Flüchtenden sind Kinder unter 18 Jahren.
Laut Direktorin Veronique Wetzelaer ist die Zahl der Kinder auch im Belle-Vue so hoch, wie noch nie. Derzeit leben dort rund 40 Kinder. Ein Viertel sind Babys, ein Viertel unbegleitete Minderjährige. Die Kinder kommen größtenteils aus Afghanistan, dem Irak, aus Syrien und dem Balkan.
Über die größte Herausforderung bei der Betreuung der Kinder sagt Veronique Wetzelaer: "Man muss sie natürlich beschäftigen und dafür sorgen, dass die Hausaufgaben gemacht sind, da die Eltern nur schlecht helfen können. Es geht auch darum, dass sie einen Platz im Zentrum finden und man auf sie achtet. Wir versuchen ihnen nicht nur Raum zu geben, sondern auch einen Platz als Kinder."
Wie sich ein Kind auf der Flucht fühlt, was das Erlebte mit ihrer Seele macht, das möchte das Empfangszentrum für Asylbewerber Belle-Vue in Eupen am Sonntag, 21. Oktober zwischen 14 und 18 Uhr bei einem Tag der offenen Tür vermitteln. Dabei wird auch eine virtuelle Brille zum Einsatz gekommen. "Es wird ein kleiner Film gezeigt und wenn man die Brille aufsetzt, ist man quasi in der Situation des Kindes, das flüchtet. Das ist für Kinder ab zehn Jahren gedacht, aber auch für Erwachsene interessant", erklärt Veronique Wetzelaer.
Auf dem Programm stehen außerdem auch eine Fotoausstellung, Musik, Kinderanimationen, Rundgänge durch das Haus und Begegnungen mit den Bewohnern.
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