Alle Bistümer beeilten sich am Dienstag, die Präventionsmaßnahmen zu erläutern, mit denen sie neue Fälle von sexuellem Missbrauch künftig verhindern wollen. Zu den tiefgreifenden Reformen, die die Autoren der Studie anmahnen, äußerten sie sich dagegen kaum.
Die Studie ergab unter anderem, dass zwischen 1946 und 2014 annähernd 1.700 katholische Kleriker fast 3.700 Minderjährige missbraucht haben sollen. Im Bistum Aachen zum Beispiel wurden seit 1934 55 Männer des sexuellen Missbrauchs beschuldigt.
Im Bistum Trier wurden seit 1946 insgesamt 148 Priester des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Betroffen waren insgesamt 442 Opfer, davon 252 männlich. Das teilte der Generalvikar des Bistums Trier, Ulrich Graf von Plettenberg, am Dienstag in Trier mit.
Die Statistik der Tatvorwürfe reiche bis zum Jahr 1918 zurück. Sie war für eine wissenschaftliche Studie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche erstellt worden. Es gebe von Seiten der Kirche in diesem Zusammenhang nichts zu beschönigen oder zu beschwichtigen, sagte von Plettenberg zu der Studie.
Deutscher Kardinal Marx entschuldigt sich bei Opfern des sexuellen Missbrauchs
dpa/lnw/cd