Am Rastplatz Walhorner Heide entlang der E40 soll ein einzelnes Windrad entstehen - auf der Seite, auf der man Richtung Eynatten fährt. Die geplante Anlage ist 135 Meter hoch und hat eine Leistung von 3,3 Megawatt. Damit könnte man mehr als 2.000 Haushalte ein Jahr lang versorgen.
Eigentlich rät die Wallonische Region davon ab, ein Windrad einzeln zu platzieren. Hier ist es aber eine sehr große Anlage, die immerhin mehr als 2000 Haushalte versorgen könnte.
Hinzu kommt auch, dass die Anlage in Walhorn zwar alleine steht, aber eigentlich Teil von einem Gesamtplan der Autobahnmeisterei Sofico ist. Die will an 25 Rastplätzen in der Wallonie insgesamt 39 Windkraftanlagen errichten lassen.
Das Vorhaben soll einerseits der Sofico eine Möglichkeit geben, das Gelände, das sie entlang der Autobahnen besitzt, gewinnbringend zu nutzen, und andererseits helfen die belgischen Klimaziele zu erreichen.
In der Region gelten auch der Rastplatz von Cronchamps und der Rastplatz Emmelser Wald als mögliche Standorte. Dort könnte man jeweils zwei Anlagen bauen.
Projektträger ist nicht die Sofico, sie stellt nur das Gelände zur Verfügung, sondern Saméole. Saméole ist spezialisiert im Bau von großen Wind- und Sonnenkollektoren, stammt aus Frankreich und betreibt dort bereits einen Park von insgesamt rund 100 MW.
Skepsis bei den Bürgern
Beim Infoabend am Donnerstag gab es Skepsis unter den Anwohnern, denn der Standort der einzelnen Anlage hält nur knapp die vorgeschriebenen Abstände zu bewohnten Häusern ein. Viele Fragen sind noch offen. Es gab viele Bemerkungen zum Natur- und Umweltschutz, der Bodenbeschaffenheit, möglichen Risiken für die Anwohner und die Autobahn und zur Anbindung der Anlage ans Stromnetz, um nur einige Punkte zu nennen.
All diese Bemerkungen werden jetzt in einer Umweltverträglichkeitsstudie geprüft. Die Studie soll in rund einem Jahr vorgestellt werden, erst dann entscheidet der Projektträger, ob er ein endgültiges Projekt einreicht oder sein Projekt zurückzieht.
Bau des Windrads noch nicht sicher
Ob das Windrad überhaupt entstehen wird, ist noch nicht klar. Erst nach Abschluss der Umweltverträglichkeitsstudie kann man da wirklich mehr zu sagen. Das gilt sowohl für das Unternehmen, das die Anlagen bauen will, als auch für die Behörden, die die Baugenehmigung erteilen müssen.
Es gibt auch ein paar K.O.-Kriterien für beide Seiten. Zum Beispiel hat ein Projekt kaum Chancen, wenn in der unmittelbaren Umgebung Rotmilane vorkommen.
Für die Projektträger wäre zum Beispiel ein K.O.-Kriterium, wenn man zu lange Kabel verlegen muss, um die Anlage ans Netz anzuschließen - das könnte nämlich teuer werden.
Wer übrigens noch Bemerkungen zu dem Projekt hat, die wichtig für die Studie sind – egal ob positiv oder negativ - muss diese bis zum 5. Oktober bei der Gemeinde Lontzen und gleichzeitig auch an den Projektträger schicken. Die genauen Adressen sollen am Freitag im Laufe des Tages auf der Internetseite der Gemeinde Lontzen veröffentlicht werden.
ake