Der elfjährige Alexander aus Eupen kennt den Weg zur Schule seit dem zweiten Schuljahr und weiß, wo die Gefahren lauern. Dort wo viel Verkehr ist, steigt er lieber ab und geht über den Zebrastreifen. "Ich fahre schon seit drei Jahren mit dem Fahrrad und habe viel gelernt. Auch, dass man vorsichtig fahren muss."
Anfangs begleiteten ihn die Eltern. Mittlerweile kann Alexander alleine fahren. Auf Nebenwegen ist es kein Problem. Doch auf den Hauptstraßen in der Eupener Innenstadt erfordert das Fahrradfahren viel Aufmerksamkeit: "Ich achte sehr auf die Fahrer, weil es manchmal gefährlich werden kann. Man muss auch auf sich selbst achten."
Das ist ganz im Sinne der Polizei. Je nach Strecke und Gefahrenlage empfiehlt sie für den Schulweg per Rad ein Mindestalter von zehn Jahren sowie eine Begleitung der Kinder - zumindest so lange, bis sie es alleine schaffen, wie Alexander. Darüber hinaus bietet die Polizei Verkehrserziehung für die vierten bis sechsten Schuljahre an: "Da erlernen Radfahrer, sich richtig im Verkehr zu verhalten", sagt Daniel Keutgen, Leiter Polizeizone Weser-Göhl. Was für Radfahrer gilt, gilt gleichermaßen für die Kinder, die zu Fuß zur Schule kommen.
Aber auch die Stadt ist gefordert, wenn es um Sicherheit im Straßenverkehr geht. Der für Mobilität zuständige Schöffe Arthur Genten räumt ein, dass die Situation für Fahrradfahrer in Eupen nicht optimal ist: "Wir haben zwar in den letzten Jahren einiges getan, dass Fahrradfahrer sicherer sind. Es kann aber noch viel gemacht werden."
So ruhig wie auf der Promenade zwischen Kettenis und Eupen können die Radfahrer in der Innenstadt kaum fahren. Nur wenige Stellen sind ausreichend gesichert - wie zum Beispiel in Nöreth. Es gibt laut Arthur Genten aber Ausbaupläne: "Die Verbindung über die Promenade soll weitergeführt werden am neuen Verwaltungsgebäude vorbei, über Friedenspark, Vervierser Straße über den Parkplatz. Dann haben wir ja schon Stücke gemacht."
Die Lücken zu schließen wird eine Aufgabe für die nächste Mehrheit im Eupener Stadtrat.
Michaela Brück
Ein Zebrastreifen und radübergang bei der Promenade im Scheidweg wäre auch angebracht. Scheint aber leider zu teuer oder kompliziert zu sein...