Rückblick: Anfang 2017 ist der Startschuss für den großen Umbau gefallen. Rund ein Jahr später war der Neubau fertig. Heute sind die Arbeiten zu 99 Prozent abgeschlossen und in den neuen Räumen wird schon fleißig gearbeitet.
In der Küche des Sozialbetriebs arbeiten insgesamt 15 Personen, neun von ihnen mit Beeinträchtigung. Hier wird gebacken, gekocht und vorbereitet. Dafür braucht man Platz – dieser ist jetzt gegeben. In der Küche sind die Rollen klar verteilt, jeder hat eine Aufgabe, damit alle Mahlzeiten pünktlich das Haus verlassen, erklärt der Projektleiter des Innenbereiches Theo Boemer. Jeden Tag wird für Senioren und andere Menschen gekocht und das Essen dann ausgeliefert.
Auch belegte Baguettes werden in der Küche vorbereitet und anschließend ausgeteilt. Mal sind es 50 bis 70 pro Tag, mal weniger. Den Fahrdienst übernehmen ehrenamtliche Helfer.
Auch draußen wird gearbeitet. Rasenmähen, Heckescheren - all diese Aufgaben gehören zum Außendienst, den zehn Personen übernehmen.
Zum Hof gehört auch ein kleiner Hofladen. Er ist vom alten Gebäude ins neue umgezogen und wird am Wochenende eingeweiht. Verkauft werden dort selbst-produzierte Marmeladen oder verschiedene Säfte. Das dafür benötigte Obst und Gemüse wird gespendet oder im hofeigenen Gewächshaus gezogen.
Der Hof Peters ist eine Institution, die weit über die Grenzen von Emmels bekannt ist. Angefangen hat alles schon vor 20 Jahren, erzählt Nathalie Weiss-Peters: "Die Grundidee ist entstanden, weil meine Eltern - ich habe zwei geistig behinderte Brüder - das Elternhaus zur Verfügung stellten, um da Projekte oder Wohngemeinschaften zu machen." Über die Raupe ist ein erstes Projekt gestartet worden. Zuerst gab es Aktivitäten an einem Tag, das wurde kontinuierlich gesteigert. "Das war damals alles sehr klein und mittlerweile sind wir gewachsen auf 25 Beschäftigte."
2016 musste man sich entscheiden: den Hof schließen oder umbauen. Da die Bestimmungen nicht mehr eingehalten werden konnten, musste eine Lösung her. Man hat sich für den Ausbau entschieden, der knapp eine Million Euro gekostet hat. Ohne Unterstützer hätte das Projekt jedoch nie verwirklicht werden können, so Nathalie Peters und Verwaltungsratsmitglied Freddy Genten.
LOVOS und Cap 48 waren daran beteiligt, auch die DG hat den Umbau bezuschusst. Doch immer noch fehlten am Ende 70.000 Euro. Die sind von verschiedenen Serviceclubs und privaten Spendern übernommen worden.
Am Sonntag wird der Hof sich, das gesamte Team, den Umbau und das 20-jährige Bestehen groß feiern. "Der Hof Peters, das sind vor allen Dingen die Personen, die hier arbeiten, die Mitarbeiter, die Personen mit Beeinträchtigung, die Betreuer, aber auch die Ehrenamtlichen, die hier arbeiten, die Mitglieder der VOG und der Verwaltungsrat", sagt Freddy Genten. Der Hof Peters gebe den Menschen eine Perspektive. Man schaffe gemeinsam etwas, obwohl man verschieden sei – so das Motto.
lo/est