Angelo Principalli und sein Team haben jetzt sechs Monate Zeit, den Betrieb zu reorganisieren und einen Konkurs abzuwenden. Am Ende dieser Frist werden die Gläubiger zusammengerufen, um über einen Rückzahlungsplan abzustimmen.
Am 31. Mai war der Clive an der Lütticher Straße in Lontzen eröffnet worden. Angelo Principalli, Eigentümer des Restaurants La Bottega in Eupen, hatte das frühere Graffiti übernommen, das seit 2014 leer stand. Nach umfangreichen Umbauarbeiten und einer vollständigen Erneuerung von Technik und Inneneinrichtung entstand eine neue Location, die in der Clubszene weit über die Grenzen der Region Beachtung fand. Hinzu kam das Konzept, den klassischen Clubbetrieb mit Live-Konzerten zu kombinieren.
Beste Voraussetzungen also für einen guten Start. Aber es kam anders. Zunächst zögerten sich die Umbauarbeiten hinaus, so dass die Eröffnung nicht wie geplant im März stattfinden konnte. Dazu kam dann die Entscheidung, nicht bis zum Beginn der Clubsaison im September zu warten, sondern schon im Sommer zu starten.
Das war eine Fehleinschätzung. Die Gäste blieben aus. Was folgte: hoher Schuldenstand, fehlende Einnahmen. Der Druck stieg von Tag zu Tag. Die Wende kam schnell. Eine Gruppe von hiesigen Unternehmern und Investoren fand sich zusammen, die an das Projekt glauben.
Eine Steuerungsgruppe trifft jetzt die Entscheidungen. Ein neues operatives Management ist eingesetzt. Angesichts der desolaten Finanzlage entschied das Team, ein Verfahren der gerichtlichen Reorganisation anzufragen. Mit der Entscheidung des Handelsgerichts Eupen ist ein sofortiger Schutz der Gesellschaft gegenüber den Forderungen der Lieferanten verbunden.
Während einer Frist von sechs Monaten kann der Betrieb nicht gepfändet oder zahlungsunfähig erklärt werden. In dieser Zeit bleibt das Management des Betriebs handlungsfähig, muss dem Gericht aber monatlich Bericht erstatten.
mitt/rs