Kurz nach 8:00 war es noch ruhig im Dorf. Die ersten Schüler trafen langsam an der Schule ein - zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Ihre Klassenlehrerin hatte schon alles vorbereitet. Hefte und Bücher lagen bereit - und ein Willkommensgruß für Anna.
Anna war das einzige Kind, das in diesem Jahr in Hünningen eingeschult wurde - für die Fünfjährige ein aufregender Tag. Vor der Klasse zu sprechen fiel der Erstklässlerin noch schwer. Zum Glück hatte sie Lea aus dem 6. Schuljahr. Die Elfjährige saß neben ihr. Das ist der Vorteil der kleinen Dorfschule, in der alle Jahrgänge in einer Klasse sitzen. 13 Kinder drücken in Hünningen die Schulbank, unter ihnen nur drei Mädchen.
Am ersten Schultag ließ es die Klassenlehrerin ruhig angehen. Die Kinder durften von ihren Ferienerlebnissen erzählen.
Auch Beatrice Gassmann hatte ihren ersten Schultag in ihrer neuen Funktion: Sie ist die Leiterin des Schulzentrums Büllingen - für die Pädagogin eine neue Herausforderung. Zuletzt war sie Lehrerin in Wirtzfeld.
Bürgermeister Friedhelm Wirtz ist froh, eine zweite Schulleiterin gefunden zu haben. Zuletzt musste ein Direktor alleine die Verwaltung der sieben Schulen stemmen. Die Gemeinde verspricht sich viel von der Teamarbeit mit einer zusätzlichen Management-Erfahrung des neuen Schulleiters: "Wir sind froh. Wir haben mit Jean-Luc Rousseau und mit Beatrice Gassmann jetzt zwei kompetente Schulleiter, die sich um zwei Schulzentren kümmern."
Auch in Hünningen ist man froh über die Lösung. Die Schule gehört mit Wirtzfeld zu den kleinsten in der Gemeinde Büllingen. Schulschöffin Viviane Scharres-Jost hofft, dass die kleinen Dorfschulen erhalten bleiben.
Die Kinder lernen offensichtlich gerne in der Hünninger Dorfschule. Und einige wissen auch schon ganz genau wofür: "Mein Vater hat einen Bauernhof. Ich arbeite gerne mit Tieren, fahre gerne Traktor, helfe auch schon viel im Betrieb und will ihn später übernehmen", so der junge David.
Mit solch einem Ziel vor Augen fällt der Start ins neue Schuljahr schon viel leichter.
Michaela Brück