Zunächst stellt das Blatt klar, dass der in Untersuchungshaft sitzende Hauptverdächtige, ein 36-Jähriger aus Niederländisch-Limburg, nicht mit seinem Vater zum Großen Preis der Formel eins angereist war. Yvo T. wurde begleitet von einem Bruder und einem Freund. Auch sie wurden festgenommen - in den Niederlanden.
Das Trio habe in Spa auf einem Camping nahe der Rennstrecke logiert, heißt es. Kurz vor zwei Uhr sei den Männern dann der Zutritt zu einer Kneipe im Zentrum verwehrt worden, weil sie zu betrunken gewesen seien.
Der Hauptverdächtige für den späteren Mord habe dort eine Waffe gezogen. Daraufhin wurde die Polizei eingeschaltet, die ein Taxi anhielt, in dem zwei Männer des Trios neben zwei anderen niederländischen Fahrgästen Platz genommen hätten.
Irgendwann fielen dann die Schüsse, von denen einer den Polizisten Amaury Delrez, Vater dreier Kinder, tödlich traf. Die Ermittler gehen davon aus, dass Yvo T. auch auf einen weiteren Polizisten schoss, ihn aber verfehlte.
Dem Hauptverdächtigen und seinen Gefährten gelang zunächst die Flucht. Yvo T. wurde schließlich am Sonntagmorgen in einem Waldstück bei Spa festgenommen, die beiden anderen gingen der Polizei in Niederländisch-Limburg ins Fahndungsnetz. Yvo T. gab bei der ersten Vernehmung an, er könne sich an nichts erinnern und machte dann von seinem Schweigerecht Gebrauch.
Zeugenaufruf
Im Zusammenhang mit dem Polizistenmord von Spa haben die Ermittlungsbehörden einen Zeugenaufruf abgesetzt. Insbesondere werden Menschen aufgerufen, sich zu melden, die das Geschehen rund um den Tatort in der avenue Reine Astrid gefilmt oder fotografiert haben. Dabei sei es nicht von Bedeutung, wie und mit welchem Material die Aufnahmen entstanden. Sie könnten helfen, die Ermittlungen bezüglich Täterschaft und Verantwortlichkeit voranzubringen.
Zeugen können sich unter anderem unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 30 300, per Mail oder über Twitter und Facebook an die Polizei wenden.
avenir/mitt/rs