"Es ist aber schön hier", sagt eine Besucherin beim Verlassen des Wetzlarbads. Das findet Manager Christian Degavre im Großen und Ganzen auch. "Die Leute freuen sich, dass alles so modern ist und finden, dass es gut aussieht. Unser Spaßbad spricht alle Kinder zwischen vier und 16 Jahren an. Ganz besonders freuen sich die Kinder über das Spiel auf dem Sportbecken. Die haben Spaß hier", so Degavre.
Der Besucherandrang der ersten Tage hat sich etwas gelegt. Jetzt kommen pro Tag zwischen 400 und 500 Gäste. Das entspricht - hochgerechnet - den Erwartungen der Betreiber von rund 150.000 Gästen im Jahr.
Aber noch läuft nicht alles rund. Das große Außenbecken ist immer noch nicht in Betrieb. "Mit den Außenanlagen haben wir riesiges Pech gehabt. Da ist der Filter geplatzt. Wieso? Wir haben noch keinen Bescheid vom Experten, deshalb haben wir auch direkt einen neuen Filter gestartet. Damit hatten wir aber am Wochenende auch Probleme. Der Keller stand unter Wasser. Der Filter scheint sich schwer zu tun, aber das werden wir so schnell es geht beheben", sagt Degavre.
Der Unfall von Samstag hat den Zeitplan für die Eröffnung des Außenbeckens nochmal zurück geworfen. Das ärgert die Besucher, aber auch den Betreiber und die Stadtverantwortlichen. Vorauszusehen war die Panne vor der Eröffnung Anfang August nicht, sagt Degavre. Die Firma, die die Pumpen installiert hat, habe Erfahrung mit solchen Anlagen und die beiden anderen Filter funktionierten ja auch problemlos.
Klage gegen den Bauunternehmer?
Unterdessen hat die Stadt ihren juristischen Berater beauftragt, die Sache im Auge zu behalten. Konkrete juristische Schritte sind aktuell nicht geplant, sagte der Eupener Sportschöffe Werner Baumgarten dem BRF auf Anfrage. Weil die Versicherung die Reparatur der entstandenen Schäden übernimmt, hat die Stadt bisher keine zusätzlichen Kosten. Unsicher ist aber, ob der Betreiber von der Stadt Verdienstausfall fordern wird. Dann würde die Stadt eventuell eine Klage gegen den Bauunternehmer anstrengen.
Die definitive Abnahme des Bades erfolgt erst, wenn alle Mängel behoben sind. Der dickste Punkt auf dieser Liste ist die Filteranlage des Außenbeckens.
Verletzungsgefahr
Aber die Liste ist recht lang. Viele Besucher beschweren sich über die Verletzungsgefahr im Bad. Das bestätigt auch Christian Degavre. "Auf so einer großen Fläche kann ja hin und wieder was passieren, aber es kommt leider häufiger vor. Wir schreiben das immer auf einen Plan und schauen das nach. Jedes Mal, wenn sich jemand verletzt, notieren wir Ort und Zeit. Die Stellen, wo wir nicht dran kommen, soll jetzt der Eupener Tauchverein untersuchen. Wir sind sehr besorgt. Wir wollen, dass jeder Spaß hat und sich niemand verletzt", so Degavre.
Dass das neue Bad noch nicht ganz fertig ist, sieht man auch an den zahlreichen Arbeitern, die noch auf dem Gelände werkeln. Viele Kleinigkeiten werden noch erledigt. So wurden in den letzten Tagen die Ampelanlage an der großen Rutschbahn und die Deko im Spielbereich installiert.
Die letzten Tests für die Inbetriebnahme des Außenbeckens sollen nächste Woche erfolgen. Mit Glück könnte es dann eröffnet werden. Einen genauen Termin gibt es aber erst, wenn die Tests erfolgreich abgeschlossen sind.
Anne Kelleter