Rund 70.000 Euro - so viel fordert die Wirtschaftsförderungsagentur SPI für ihre Dienstleistung in nur zwei Projekten. Konkret geht es darum, die Grundschule Kettenis zu erweitern und die Zukunft des ehemaligen ZAWM-Gebäudes am Limburger Weg zu gestalten.
Die SPI soll die nötigen Lastenhefte erstellen, die Ausschreibungen organisieren und die eingehenden Bewerbungen bewerten. Das kann eine Stadtverwaltung eigentlich selbst. Doch im technischen Dienst von Eupen sind gleich mehrere Stellen unbesetzt. Es findet sich schlicht kein geeigneter Bewerber.
Die CSP fordert, die Stellen attraktiver zu machen und gezielt qualifiziertes Personal woanders abzuwerben. Gar nicht so einfach, kontert die Mehrheit. Das Gehalt sei strikt an Baremen gebunden und die Stadt könne nicht jeden Entscheidungsfaktor beeinflussen. Mitunter wähle ein Bewerber eine andere Stelle weil der Arbeitsweg kürzer sei.
So wird die Stadt schon bald wieder auf die Dienstleistung der SPI zurückgreifen müssen. Etwa bei der Sanierung des Weihers Stockem oder der Gestaltung des Scheibler Platzes - zu einem SPI-Tagessatz von 850 Euro.
Wetzlarbad: Opposition hakt im Stadtrat nach
Die Mehrheit im Eupener Stadtrat verteidigt ihre Kommunikationspolitik zu den Problemen im Wetzlarbad. Der CSP-Spitzenkandidat bei den anstehenden Wahlen, Karl Joseph Ortmann, wollte in der Stadtratssitzung am Montagabend unter anderem wissen, was genau die technischen Probleme im Bad sind und warum das Bad trotz der Mängel an den Betreiber übergeben wurde. Außerdem beklagt Ortmann, dass die Stadtverantwortlichen die Öffentlichkeit über die Probleme nicht ausreichend informiert hätten.
Die für Bauten und Sport zuständigen Schöffen Michael Scholl und Werner Baumgarten erklärten, dass die Übergabe an den Betreiber vertragsgerecht nach der provisorischen Abnahme am 5. Juli erfolgt sei. Dem angestrebten Eröffnungstermin habe der Betreiber auch zugestimmt, obwohl es zunächst noch Schwierigkeiten mit der Filteranlage gab. Erst danach hätten sich die Probleme dramatisch verschlimmert.
Über die Probleme beim Wetzlarbad hat die Stadt nach Ansicht der beiden Schöffen sehr genau informiert. Dazu verweisen sie auf zahlreiche Berichte in den ostbelgischen Medien.
Verwaltungsgebäude: Schon im Januar Probleme mit dem Estrich
Wie bei der Eupener Stadtratssitzung am Dienstagabend außerdem bekannt wurde, hatte es beim Bau des neuen Verwaltungsgebäudes Probleme mit dem Estrich gegeben. Das erklärte Bauschöffe Michael Scholl auf Nachfrage von Thomas Lennertz aus der CSP-Opposition.
Schon im Januar war aufgefallen, dass der Estrich falsch verlegt wurde. Das zuständige Unternehmen hatte daraufhin bis Ende März den Estrich auf eigene Kosten neu verlegen müssen.
Scholl versicherte, dass der Fehler keine Zusatzkosten für die Stadt verursacht habe. Es sei hingegen nichts an den Gerüchten, wonach es aktuell Probleme mit dem Estrich gebe.
Olivier Krickel