Nach dem Polizistenmord von Spa sind offenbar die beiden mutmaßlichen Komplizen des Hauptverdächtigen festgenommen worden. Entsprechende Presseberichte wurden inzwischen von der Staatsanwaltschaft bestätigt. Zuvor hatten sich auch schon zwei Zeugen gemeldet, die ebenfalls in dem Taxi gesessen hatten, die aber nicht unmittelbar in die Tat verwickelt waren.
Fünf Fahrgäste in Taxi
In dem Fahrzeug, aus dem die auf den Polizisten geschossen worden war, saßen zum Tatzeitpunkt fünf Personen. Das Taxi hatte zunächst nur zwei Kunden mitgenommen, in Francorchamps. Rund eine halbe Stunde später stiegen dann in Spa die drei Niederländer zu. Die hatten zuvor im Stadtzentrum einen Streit begonnen, nachdem ihnen der Zutritt zu einem Café verwehrt worden war. Als das Taxi von einer Polizeistreife angehalten wurde, zog einer der Niederländer eine Waffe und eröffnete das Feuer auf die Polizisten. Einer von ihnen wurde tödlich getroffen.
Zeugen haben sich gemeldet
In dem Taxi saßen also zwei verschiedene Gruppen. Die Polizei hatte am Montagmorgen einen Fahndungsaufruf gestartet, um die zwei Kunden zu finden, die zuerst in dem Taxi gesessen hatten. Von ihrer Aussage erhofft man sich Aufschlüsse über den genauen Hergang. Sie haben sich inzwischen gemeldet und sollen als Zeugen angehört werden.
Hauptverdächtiger erinnert sich nicht ...
Ein Verdächtiger war wenige Stunden nach dem Mord in einem Waldstück gefasst worden. Ein erstes Verhör des Mannes hatte keinen Aufschluss gebracht. Auf alle Fragen der Polizei soll er gesagt haben, er wisse nichts. Zum Tatzeitpunkt soll er unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden haben. Ob er derjenige war, der den Polizisten durch einen Kopfschuss tötete, ist noch unklar.
Kondolenzbücher ausgelegt
Die Gemeinden Spa, Jalhay und Theux, die zur Polizeizone Fagnes gehören, haben Kondolenzbücher für den in Spa getöteten Polizisten ausgelegt. Am Montagmorgen hatten sich Beamte der Polizeizone Fagnes versammelt, um ihren verstorbenen Kollegen zu ehren. Sie legten Blumen und Kerzen am Tatort nieder.
König Philippe und Innenminister Jan Jambon (N-VA) haben am Sonntagnachmittag den Tatort besucht, um ihre persönliche Anteilnahme zu bekunden und den Polizeikorps ihre Unterstützung zu versichern. Die Polizeigewerkschaften fordern ihrerseits drastische Konsequenzen aus der Tragödie.
Polizistenmord von Spa: Polizei sucht weiter nach zwei "Zeugen"
belga/rtbf/est/jp/rop