Detox and Retox - entgiften und wieder vergiften- lautet die Devise beim Bier-Yoga. Christine Guter leitet solche Bier-Yoga-Kurse in Aachen und weiß, wie das mit dem Yoga und dem Bier vonstatten geht. "Es fängt mit einer Vorstellung der Biere an. Wir machen das zusammen mit 'Hopfen und Malz', einem Bierladen in Aachen, und einem Sommelier. Es gibt immer unterschiedliche Biere, passend zu dem jeweiligen Motto der Bier-Yogastunde", erklärt Guter.
Nach der Biervorstellung folgt die Biermeditation. "Dies ist eine sehr spannende Erfahrung, denn man spürt den Geschmack der Biere viel mehr. Man kann die einzelnen Geschmäcker viel besser wahrnehmen, als wenn man beispielsweise mit Freunden Bier trinkt und abgelenkt wird. Danach fangen wir an mit der Yogastunde. Oft ist das Biertrinken in den Übungen selbst integriert oder es dient als Verstärkung und Entspannung."
Bei der Biermeditation kommt es also darauf an, das Bier mit allen Sinnen wahrzunehmen und viel intensiver zu genießen als bei einem normalen Ausgehen mit Freunden. Das heißt der Genuss steht im Vordergrund.
Doch wo befindet sich eigentlich die Flasche während der Übungen? "Man sollte versuchen, die Flasche immer in Reichweite zu haben, denn man weiß nie so genau, wann das nächste Trinksignal kommt. Man braucht die Bierflasche auch teilweise als Stütze. Manchmal nimmt man ja auch Klötze für die Yogastunde, um besser in die Haltung reinzukommen. Hier nehmen wir dann die Bierflasche. Wenn man beim Sonnengruß 'Blick zu den Händen' sagt, sagen wir stattdessen 'Blick zum Bier'. Dann nimmt man es nochmal bewusster wahr."
Pro Yoga-Stunde werden im Durchschnitt ein bis anderthalb Bier getrunken. Aufgetrunken wird das Bier dann nach der Stunde gemütlich mit den anderen Teilnehmern. Durch die Yoga-Stunde und die Entspannung, nehme man die Wirkung des Biers viel stärker wahr, so Christine Guter. Natürlich kann man das Ganze aber auch mit alkoholfreiem Bier machen.
Die Yoga-Stunden werden zweimal im Monat angeboten. Zudem kann man sie für spezielle Veranstaltungen buchen, wie zum Beispiel Junggesellenabschiede, Teambuilding, Geburtstage und allgemeine Firmenveranstaltungen. Je nach Anfrage finden die Bier-Yogastunden dann an verschiedenen Orten statt: im Bierladen, bei der Firma selber oder beim Sommelier.
Es gibt aber auch Leute, die Bier-Yoga als normales Hobby betreiben. "Das ist ganz spannend, denn das sind ganz unterschiedliche Leute. Dass man mal erlebt, dass Yoga auch undogmatisch sein kann, ist auch meine Motivation. Yoga ist nicht nur im Yogaraum mit Räucherstäbchen und Mantra, Yoga passt auch in die heutige Zeit und das, was man gerne macht, zum Beispiel Bier trinken, kann man auch mit einbeziehen", erklärt Christine Guter.
"Die Teilnehmer sind ganz unterschiedlich: Es gibt extrem sportliche Teilnehmer, aber auch eher Couchpotatoes. Aber alle können zusammen in eine Stunde kommen. Wir zeigen unterschiedliche Übungen, die sowohl für Couchpotatoes als für die Handstandakrobaten geeignet sind."
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