Seit Dienstag ist das Mandatsregister 2017 öffentlich. Darin kann man sehen, welcher Politiker welche Ämter inne hat. Mehr als 900 Seiten umfasst die Liste. Die Anzahl Mandate ist im Mandatsregister 2017 stabil geblieben. Insgesamt sind es rund 47.000 Mandate, davon rund 19.000 bezahlt. Sie verteilen sich auf rund 7.200 Mandatare. Jeder Mandatar hat also durchschnittlich 6,5 Ämter.
Auffallend ist, dass die Skandale um Publifin oder das Brüsseler Samusocial einen Einfluss auf die Verteilung der Mandate gehabt haben. So besetzen Politiker, die auf nationaler Ebene aktiv sind, im Vergleich zu vorher weniger Ämter. Diese übernehmen jetzt Parteikollegen aus der lokalen oder regionalen Politik. Außerdem wurden im Laufe der Skandale rund 800 Mandate im Zusammenhang mit den betroffenen Interkommunalen gestrichen.
Die meisten Mandate sammeln sich bei den Provinzen an. Provinzabgeordnete haben durchschnittlich mehr als 20 Mandate, davon knapp sechs bezahlt. Dahinter folgen die Provinzgouverneure. Für den wallonischen Finanzminister Jean-Luc Crucke ist die hohe Zahl Mandate bei Provinzabgeordneten ein weiteres Argument für eine Abschaffung der Provinzen. Hier gebe es viel zu viele Strukturen, die sich überlappen und das sei zu teuer, sagt er am Freitag in der Tageszeitung "Le Soir".
In der DG sieht es ähnlich wie im Landesinneren aus. Die Bürgermeister haben landesweit durchschnittlich knapp neun Mandate. Die DG-Bürgermeister liegen knapp über dem Landesdurchschnitt mit durchschnittlich genau neun Mandaten pro Kopf.
Die meisten Mandate hat Lontzens Bürgermeister Alfred Lecerf. Er führt die Liste schon seit Jahren an und hatte 2017 16 Mandate, davon sechs bezahlt.
Gesamtzahl Mandate | Bezahlte Mandate | |
Emil Dannemark (Bütgenbach) | 7 | 4 |
Marion Dhur (Burg-Reuland) | 10 | 3 |
Louis Göbbels (Kelmis) | 13 | 2 |
Karl-Heinz Klinkenberg (Eupen) | 8 | 3 |
Christian Krings (St. Vith) | 6 | 3 |
Hans-Dieter Laschet (Raeren) | 9 | 2 |
Alfred Lecerf (Lontzen) | 16 | 6 |
Klaus Schumacher (Amel) | 7 | 6 |
Friedhelm Wirtz (Büllingen) | 5 | 5 |
Bei der DG-Regierung hat jeder der vier Minister nur ein einziges bezahltes Mandat, nämlich seinen Ministerposten. Durchschnittlich hat ein DG-Minister knapp unter fünf Mandate, das ist verglichen mit den anderen Regierungen im Land der niedrigste Schnitt.
Gesamtzahl Mandate | Bezahlte Mandate | |
Antonios Antoniadis | 3 | 1 |
Harald Mollers | 2 | 1 |
Oliver Paasch | 7 | 1 |
Isabelle Weykmans | 7 | 1 |
Die meisten Mandate in der DG hatte 2017 der Kelmiser Schöffe Max Munnix. Der Hergenrather PFF-Politiker kommt auf sage und schreibe 23 Mandate, davon zehn bezahlt. Allerdings muss man der Fairness halber sagen, dass sich auch Posten überschneiden. Zum Beispiel ist Munnix letztes Jahr nach dem Rücktritt von Erik Janssen vom Gemeinderatsmitglied zum Schöffen aufgestiegen und das wird als zwei Mandate gerechnet.
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