Die meisten Wallfahrten und Marienfeiern in der Eifel haben eine gute und lange Tradition. So auch in Schönberg. Seit 80 Jahren kommen hier die Menschen zur Lourdesgrotte, die 1939 durch den damaligen Pfarrer Darcis eingesegnet wurde.
"Angefangen hat es damit, dass sich der Pastor eine kleine, bescheidenen Lourdesgrotte in seinem Garten gewünscht hat. Die Gemeinde hat dann gesagt: 'Nein. Wenn dann etwas für uns alle'. Dann hat man angefangen, mit der Hacke im Berg eine Grotte zu machen. Das war sehr mühsam, so dass man sich letztlich dazu entschieden hat, eine künstliche Grotte zu schaffen", erklärt St. Viths Dechant Claude Theiss. "Im Wald hat man dann einen Kreuzweg angelegt und später eine ganze Anlage daraus gemacht. Heute werden die 14 Stationen das Jahr über oft von Familien gepflegt."
Der Glaube an die Mutter Gottes ist in der Eifel tief verwurzelt und auch heute immer noch aktuell. Aber die teilweise doch recht betagten Ehrenamtler in der Pfarre wären durchaus froh über ein bisschen mehr Unterstützung. "Die Gruppe wird natürlich älter. Es sind noch einige fleißig am Werk, die bereits über 80 sind und sich danach sehnen, dass jüngere Leute einsteigen, um ihnen zur Hand zu gehen und diese ganze Tradition erhalten zu können."
Mit einer feierlichen Eucharistie hatte es am Morgen begonnen in Schönberg, am Nachmittag dann die Marienfeier an der Grotte mit dem Kreuzweg auf dem Kalvarienberg, am Abend dann das Mariengebet und die Lichterprozession durch die Kreuzweganlage.
Dechant Theiss stellt fest, dass Wallfahren und Pilgern angesagt bleiben, nicht nur an Feiertagen wie etwa Mariä Himmelfahrt. "Auch während des Jahres kommen Leute, um sich in Ruhe an die Grotte zu setzen und ein bisschen Besinnung zu machen. Das hat nicht nachgelassen - im Gegenteil."
Das Leitmotiv lehnt sich traditionell an das Leitmotiv des Pilgerorts Lourdes an. In diesem Jahr lautet es: "Tut, was immer er euch sagt." Aus Mürringen und Hünningen waren 45 Fußpilger gekommen, die sich schon früh auf den Weg gemacht hatten.
Auch Bernhard Holz kommt jedes Jahr nach Schönberg. Schließlich gehört er einer Bruderschaft an, die Schönberg mit in ihrem Namen trägt. "Mich zieht es jedes Jahr hier hin. Allein schon durch die Matthias-Bruderschaft Niederprüm/Schönberg haben wir viele Freunde hier", sagt Holz. "Die Leute sind gastfreundlich, wir sind zufrieden und es gefällt uns hier. Das muss einfach so sein: Es gehört zu unserem Jahresplan, dass wir jedes Jahr am 15. August hier in Schönberg anwesend sind."
rs/mg