Ein Sprecher des Landesbetriebs Wald und Holz in Nordrhein-Westfalen sagte, man befürchte eine Massenvermehrung der Borkenkäfer. Bei heißem und trockenem Wetter vermehren sie sich schneller: Statt der üblichen zwei Generationen rechnen die Forstleute jetzt mit einer dritten Generation. So kann ein einziges Weibchen über drei Generationen mehr als 100.000 Nachkommen erzeugen.
Bei den von Hitze und Trockenheit gestressten Fichten haben die Massen leichtes Spiel: Die Bäume sondern nicht mehr genügend Harz ab, um den Angreifer zu verkleben und damit zu vernichten.
Im Nationalpark Eifel ticken die Uhren anders. Den Borkenkäfer verstehen sie hier als Helfer: Noch besteht etwa die Hälfte des Schutzgebietes aus Nadelbäumen. Ziel ist aber die Entwicklung zum Buchenwald, wie etwa oberhalb des Rursees.
Schon vor einigen Jahren hat der Borkenkäfer hier ganze Arbeit geleistet. Im Wirtschaftswald wäre das ein Desaster. An dieser Stelle im Nationalpark jedoch ein Glücksfall. Der Borkenkäfer hat Platz geschaffen für Buche und Birke, die als Pioniere für den neuen Wald nachwachsen.
Die Natur hat das Thema Fichte hier in Eigenregie erledigt. Das ist das, was den Nationalpark voranbringt und die gesamte Entwicklung beschleunigt, sagte ein Sprecher der NRW-Behörde Wald und Holz.
Rudi Schroeder