Fünf gegen fünf, vier mal acht Minuten lang und das in der prallen Sonne. Auf dem Spielfeld ist kein Eckchen Schatten zu finden, den Spielern scheint das aber nichts auszumachen.
Die Aixdrive Eagles aus Belgien gegen die Balver Caveman aus dem Sauerland. Nach acht Minuten Spiel steht es 2:0 für die Sauerländer. Die Eagles können aufholen, einige Minuten steht es 2:1, aber am Ende siegt der Gegner 3:1. Schon am Donnerstag hatte die Mannschaft, die aus Pierre Laschet, Ben Jansen, Marcello Andreatini, Philipp Sommerlath und Peter Hütter besteht, drei Spiele verloren.
Aber die Stimmung sei trotzdem gut, sagt Dirk Jansen, Trainer und Organisator der diesjährigen EM. Er hat das Event nach Kelmis geholt. "Ich habe mich beworben, weil ich nicht so weit reisen wollte - ich wohne nämlich in Lontzen- und weil ich den Belgiern das einfach mal präsentieren wollte. Wir hatten dann auch gute Chancen, weil der Sport sehr neu ist und weil man immer neue Mannschaften finden möchte, die mitspielen. Das haben wir geschafft".
14 Mannschaften aus Deutschland, Schweden, Österreich, der Schweiz und Barbados sind in Kelmis vertreten. Ja, Barbados nimmt an einer Europameisterschaft teil, weil es eine offene EM ist, bei der das ganze nicht so eng gesehen wird.
Ziel beim Spiel ist es, einen kleinen Ball aus Kunststoff mit Schlägern ins Tor der gegnerischen Mannschaft zu befördern. Schiedsrichter gibt es auch, denn, es müssen Regeln eingehalten werden, erklärt Dirk Jansen. "Grundsätzlich gilt: Das Runde muss ins Eckige. Wer mehr Tore schießt, gewinnt. Man muss mit rechts spielen und spielt fünf gegen fünf. Man darf den Torkreis, ähnlich wie beim Handball, nicht übertreten. Es darf immer nur eine Person rein, sonst gibt es Strafen. Es ist ein Sport, den jeder machen kann, man sagt 'sport for equals'. Es ist ein Sport, den Große, Dicke, Kleine, Dünne, Alte, Junge, Männlein, Weiblein gemischt spielen können."
Das belgische Team gilt wohl dieses Jahr kaum als Favorit, aber Dirk Jansen weiß, wer den Titel Europameister eventuell gewinnen könnte. "Als Favorit würde ich dieses Jahr die 'Funky Move Turtles' aus Deutschland sehen. Team Barbados ist auch immer dabei und dann gibt es noch die Balver Mammuts, die amtierenden Europameister. Auch Schweden ist dieses Jahr sehr stark."
Es ist die dritte Europameisterschaft im Segway-Polo. Weltmeisterschaften hat es schon öfter gegeben. Am Sonntag findet in Kelmis das große Finale statt. Dann entscheidet sich, wer sich Europameister 2018 nennen darf.
Lena Orban