Um was für ein Projekt handelt es sich genau?
Friedhelm Wirtz: Anfang Juni haben wir in Büllingen den Aufruf zu dem Projekt erhalten. Wir haben dann im Kollegium beschlossen, uns als Gemeinde zu bewerben, um am Projekt teilzunehmen. Zehn Gemeinden in der Wallonie sollten ausgesucht werden, im Endeffekt sind es aber 24 geworden. Zwei Gemeinden sind immer gekoppelt. Am besten sind es Nachbargemeinden, so wie bei uns. Wir werden das Projekt gemeinsam mit Bütgenbach durchführen.
Die Blechbüchsen sollen an mehreren Standorten zurückgebracht werden können. Für jede Blechbüchse, die man zurückbringt, erstattet die Wallonische Region 0,05 Euro. Das Geld wird in Form von Gutscheinen ausgezahlt, die man dann in der Gemeinde im öffentlichen Handel eintauschen kann.
Was war die Motivation der Gemeinde Büllingen, sich bei dem Projekt zu bewerben?
Friedhelm Wirtz: Im Grunde sind wir immer dabei, wenn es darum geht, für umweltbewusstes Handeln einzutreten. Wir haben uns schon öfter für solche Projekte beworben. Diesmal hatten wir Glück.
Wie lange wird das Projekt laufen?
Friedhelm Wirtz: Das Projekt soll zwei Jahre laufen. Dabei entscheiden sich die Gemeinden Bütgenbach und Büllingen jeweils für eine Vorgehensweise. Eine Vorgehensweise ist die Rücknahme der Büchsen durch eine Maschine. Die andere Vorgehensweise funktioniert manuell: Man bringt die Büchse zurück an eine Stelle, die von der Gemeinde bezeichnet wurde und wo man die Gutscheine erhält.
Sechs Monate läuft es auf die eine, dann sechs Monate auf die andere Art, das Ganze zwei Jahre lang. Das System, was am besten funktioniert, wird man dann in der Zukunft anwenden.
Wie sehen Sie als Bürgermeister dem Projekt entgegen?
Friedhelm Wirtz: Alles, was wir für die Umwelt tun, ist positiv zu werten. Administrativ und organisatorisch ist es aber auch viel Aufwand für eine ländliche Gemeinde. Unsere Gemeinde Büllingen ist flächenmäßig groß. Ich stelle mir daher die Frage, ob man nicht besser mehrere Sammelstellen zur Rücknahme in der Gemeinde vorsehen sollte, zum Beispiel ein Standort in jeder Altgemeinde.
Unsere Bürger sind ohnehin umweltbewusst. Ich frage mich daher, wie groß die Motivation für fünf Cent sein wird. In einer Stadt könnte das Projekt mehr Erfolg haben, denn dort gibt es mehr Müll und alles ist viel zentraler.
Aber ich möchte nicht zu skeptisch sein. Wir haben uns ja beworben und werden es gemeinsam mit der Gemeinde Bütgenbach angehen. Wir werden dann sehen, wie das Ergebnis ausfallen wird.
Wann wird es mehr Informationen zum Projekt geben? Gibt es einen Austausch mit den anderen Gemeinden?
Friedhelm Wirtz: Am 20. August gibt es eine Versammlung mit Vertretern der Gemeinde Büllingen, Bütgenbach und der Wallonischen Region. Es sind auch Plakate vorgesehen, natürlich auch auf deutsch. Ich hoffe, dass die Leute mitmachen und sich ihre fünf Cent pro Büchse verdienen werden.
Raffaela Schaus