Man kann es schon fast eine Tragödie nennen. Jahrelange Planung, enorme Kosten, schließlich ist das Projekt endlich fertig, soll vorgestellt werden, und scheitert dann im letzten Moment an einer implodierten Pumpe.
Dass auch die Betreiber gefrustet sind, ist deutlich zu erkennen. "Dass wir noch nicht auf machen können, tut schon ein bisschen weh", sagt Centermanager Christian Degavre, ehemaliger Konzessionär im Hallenbad. "Vor allem bei dem Wetter hätten wir sehr viel Spaß gehabt."
Der Lago-Geschäftsführer Diether Thielemans bleibt trotz der Enttäuschung positiv. "Aus dieser Enttäuschung wollen wir etwas Positives machen. Wir sind hier für 20 Jahre und wenn es jetzt die ersten zwei Wochen nicht so gut läuft, haben wir immer noch 19 Jahre und mehrere Monate, um eine tolle Erfahrung zu bieten. Die Enttäuschung wird nicht das Wichtigste sein. Das Wichtigste wird sein, dass es allen Spaß macht, wenn wir einmal geöffnet haben."
Die Gastronomie hat jetzt zwei Tage geöffnet. Danach schließt sie wieder bis zur Eröffnung des Hallenbads. Und dieses Datum steht noch nicht fest.
Christian Degrave sieht die beiden Tage als Chance für die Besucher, das Bad schon kennenlernen. "Ich erhoffe mir, dass die Kunden einen Blick auf alles werfen, einen Rundgang machen, gemütlich eins trinken und vor allem, dass sie die Wirklichkeit sehen, dass wir vorbereitet sind und dass es wirklich ein technisches Problem gibt", sagt Degrave. "Das Wichtigste ist, dass die Leute wissen, dass wir uns bemühen. Das Problem muss gelöst werden. Das ist für unsere Sicherheit und für die der Kunden sehr wichtig."
Zudem möchte der Geschäftsführer Diether Thielemans, dass auch die Leute, die von weiter her gekommen sind und die Meldung nicht rechtzeitig erhalten haben, nicht zu enttäuscht sind. Deswegen gibt es einen Empfang mit Gratisluftballons und Chips für die Kinder, sowie verschiedene Preisvergünstigungen in der Karte.
Diether Thielemans hat sich für das Restaurant eigene Ziele gesetzt, nämlich, "dass es immer geöffnet und sehr familienfreundlich ist", sagt Thielemans. "Eine unser Missionen ist, dass wir in einem Umkreis von 20 Minuten das kinderfreundlichste Restaurant sind. Es ist uns sehr wichtig, dass man auch mit den Kleinen kommen kann und sie ganz willkommen sind."
Zu der Karte sagt Thielemans, dass sie jetzt erst mal eine sehr gemischte Karte sei, auf der für jeden etwas dabei sei. Später würde sie dann an die lokale Nachfrage angepasst. Damit man sich wie zu Hause fühlen kann, werden auch lokale Produkte angeboten, wie zum Beispiel das Eupener Bier.
Der Eupener Carlo Dechambre war bei seinem ersten Besuch jedenfalls begeistert. "Es ist ein sehr schöner Bau. Wir werden es gleich probieren und eine Kleinigkeit essen. Wir hoffen, dass sie auch Erfolg damit haben. Man kann sich wohl kaum vorstellen, wie viel Arbeit hier reingesteckt worden ist. Auf den ersten Blick ist es wunderbar."
Melanie Simons (Praktikantin)
Laut Aussagen der Verantwortlichen bezieht sich das Problem der defekten Pumpe nur auf den Außenbereich des Bades. Es wäre somit möglich, das Hallenbad zu eröffnen, sobald das OK der Umweltpolizei bezüglich der Wasserqualität vorliegt. Wann dies sein wird konnten die Verantwortlichen bei der Pressekonferenz am Dienstag nicht vorhersagen.
Dies bedeutet jedoch, dass der Eröffnungstermin auch ohne das Pumpenproblem des Außenbeckens nicht hätte gehalten werden können, da das Gutachten über die Wasserqualität für das Hallenbad zum Eröffnungstermin nicht vorlag!
Allein von Pech zu reden erscheint deshalb - zumindest was das Hallenbad betrifft - nicht den Fakten zu entsprechen.
Wäre es aus journalistischer Sicht nicht naheliegend, diesem offensichtlichen Widerspruch nachzugehen?