Nach über 40 Jahren im Dienst der Gemeinde Büllingen und 30 Jahren als Generaldirektor geht Raymund Roth am 1. September in Rente. Anschließend wird ein Generationswechsel stattfinden, denn ab dann steht die 33-jährige Julia Keifens an der Spitze der Gemeindeverwaltung. Die letzten neun Jahre hat sie für das Ministerium der DG gearbeitet. Sie war unter anderem für den Bau und die Koordination des Vennbahnradweges zuständig und hat im Bereich Schulwesen gearbeitet.
Beworben hat sie sich aus folgendem Grund: "Ich habe mich bei der Gemeinde beworben, weil die Gemeinde einen sehr vielseitigen Job anbietet. Sie ist zuständig für den Bevölkerungsdienst, den Straßenunterhalt, die Organisation der Schulen und Seniorenheime - und es war diese Vielfältigkeit, die mich angesprochen hat. Da möchte ich mit den Kollegen und Mitarbeitern hier in Büllingen dran arbeiten", sagt sie.
Eigentlich kommt Julia Keifens aus Iveldingen, lebt aber seit einiger Zeit in Nidrum. Sie konnte sich in einer Bewerbungsphase gegen vier andere Bewerber durchsetzen, so Bürgermeister Friedhelm Wirtz. Eine fünfköpfige Jury habe sie dann dem Gemeinderat vorgeschlagen, der dann einstimmig abgestimmt hat.
Julia Keifens Vorfreude auf den 1. September ist groß. "Ich freue mich wirklich, weil es eine ganz neue Herausforderung sein wird und ich bin wirklich froh, diesen neuen Start hier mit den Mitarbeitern zusammen angehen zu können."
Raymund Roth schaut derweil auf 40 tolle Jahre zurück. Auch er fand seinen Beruf immer sehr vielfältig. "Ich habe als Verwaltungsmitarbeiter angefangen, direkt nach den Fusionen, in einem Moment, wo leider nicht viel vorbereitet war und es auch an Organisation innerhalb der Verwaltung fehlte. Das hat sich dann aber sehr rasch geändert, als am 1. September 1977 Manfred Goblet Gemeindesekretär wurde", erinnert sich Roth. "Damals wurden dann die ersten Statuten geschrieben und die Verwaltung hat eine Struktur erhalten, mit der man arbeiten konnte."
Auch er musste in seiner Karriere einige Herausforderung bewältigen. "Herausforderungen hat es eigentlich in meiner gesamten Arbeitsperiode gegeben. Besonders die Regionalisierung, d.h. vom Föderalstaat zu den Regionen und Gemeinschaften, hat Mehrarbeit für die Kommunen mitgebracht. Und es war nicht immer einfach, die neuen Richtlinien umzusetzen. Ich behaupte sogar, dass es früher beim Föderalstaat einfacher war, eine Gemeinde zu verwalten, als es jetzt bei den Regionen und Gemeinschaften der Fall ist."
Dass viele Herausforderungen auf sie zukommen, weiß auch Julia Keifens. "Zum Beispiel diese Vielseitigkeit händeln und mit den Mitarbeitern gemeinsam gute Arbeit leisten. Und sicherlich auch die Aufgaben, die ganz kurzfristig anstehen, wie die Kommunalwahlen und der Umzug ins neue Gemeindehaus."
Ihr Vorgänger wünscht ihr dazu jedenfalls die notwendige Energie und Zeit, die sie für die Erfüllung der Aufgaben braucht.
Lena Orban