Das kürzlich eröffnete Tourist-Info der Gemeinde Amel findet regen Zuspruch. Der schön hergerichtete Kubus direkt am RAVeL ist eine zentrale Anlaufstelle für Touristen, und - anders als der Name vermuten lässt – für Einheimische, die das Freizeitangebot der Region gerne und rege nutzen.
Betreiber der Infostelle ist der Dachverband für Tourismus und Kultur der Gemeinde. Mitarbeiterin Jessica Held kümmert sich um die Belange der Besucher und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Tourismusschöffe Stephan Wiesemes beschreibt ihre Arbeit im Infopunkt so: "Sie ist da, um die Gäste zu beraten, die Ostbelgien-Destination und insbesondere die Angebote der Gemeinde Amel zu erklären und vorzustellen. Ebenfalls ist es mittlerweile die Anlaufstelle für Jugendlager geworden, die sich auch hier anmelden kommen und hier alle nötigen Informationen erhalten, um ihre Sommercamps sinnvoll und schön durchzuziehen."
Die ausgelegten Broschüren sind immer in Deutsch und Französisch erhältlich, oft auch in Niederländisch und Englisch. Als besonderen Tipp gibt Jessica Held die Vogelwanderung in Heppenbach, die für Kinder und Kinderwagen geeignet ist und ungefähr zwei Stunden dauert. Den Klang der Vogelstimmen kann man sich auch im Internet auf amel-tourist.info anhören.
Die Frage, ob ein Tourismus-Büro in Zeiten des Internet überhaupt noch zeitgemäß ist und ob interaktive Infotafeln nicht doch ausreichend gewesen wären, haben sich der Dachverband und Tourismusschöffe Stephan Wiesemes auch gestellt: "Ich glaube, dass trotz Internet die Leute noch immer gerne persönlich beraten werden und auch den persönlichen Kontakt mit einem Mitarbeiter im Tourismus suchen. Von daher glaube ich, dass ein Tourist-Info vor Ort noch immer einen hohen Stellenwert bei den Leuten hat. Es gibt zwar die Vorinfos im Internet. Die Leute sind schon vorinformiert, aber die gründliche persönliche Beratung machen sie dann doch lieber vor Ort."
Es hatte im Vorfeld verschiedene Vorschläge zum Standort der Infostelle gegeben. So stand zum Beispiel ein Gebäude im Zentrum von Amel zur Debatte. Die Gemeinde hat sich in Zusammenarbeit mit dem Dachverband letztlich für den Standort in Montenau entschieden. Es war eine Entscheidung für den Standort Montenau und nicht gegen einen anderen Standort, so Stephan Wiesemes: "Wir haben uns damals für diesen Standort entschieden wegen der Sichtbarkeit und der Nähe zum RAVeL. Wir wussten, dass der RAVeL sehr gut und rege genutzt wird und von daher sehr hohe Besucherzahlen zu erwarten wären. Mittlerweile ist es auch so. Die Tür steht meistens offen. Die Gäste nutzen diesen Infopunkt sehr gut."
Übersichtliche Internetseite
Das touristische Angebot in Amel und Umgebung ist vielfältig und die Nachfrage gut. Bis vor kurzem hat jedoch die Sichtbarkeit gefehlt. Dies hat sich mit der übersichtlichen Internetseite und der Infostelle in Montenau geändert. In Planung ist auch eine Facebookseite: "Zufrieden bin ich schon mit der Eröffnung des Infopunktes, aber wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung. Der Dachverband ist damals nicht gegründet worden, weil der Tourismus in der Gemeinde Amel schlecht wäre. Nein, der Tourismus ist gut, er war nur nicht sichtbar genug. Daraufhin war das erste Projekt, eine Internetseite zu erstellen. Ein zweites Projekt bestand darin, den Infopunkt mit einer Halbtagsstelle zu schaffen, um eben auch die Destination Amel oder Destination Ostbelgien besser vermarkten zu können."
Die Realisierung des Infopunkts und die bessere Internetpräsenz der Gemeinde Amel bedeuten nicht, dass die Gemeinde in touristischer Hinsicht ihr Ziel schon erreicht hat. Viele Urlauber kommen für einen Tag nach Ostbelgien. Die Betreiber von Cafés, Restaurants und Anbieter von Freizeitaktivitäten würden sich freuen, wenn mehr Menschen für einen mehrtägigen Aufenthalt nach Ostbelgien kämen.
Mit Regenwetter und kühlen Sommertagen ist in Ostbelgien immer zu rechnen. Doch auch hierfür gibt es ansprechende Innenaktivitäten in der Gemeinde Amel und darüber hinaus, erklärt Stephan Wiesemes: "Natürlich kann man in Amel auch etwas bei schlechtem Wetter innen machen. Wir haben herrliche Café-Restaurants, aber nicht nur das. Man kann zum Landwirtschaftsmuseum gehen nach Mirfeld. Wir haben eine Action-Zone in Deidenberg. Man kann aber auch hier vor Ort die Beratung erhalten, dass die Angebote in anderen Ortschaften oder Gemeinden gar nicht so weit weg sind. Ich denke da an den Schieferstollen oder das Heimatmuseum in St. Vith."
In der Tat suchen viele Besucher vorab Infos im Internet. Im Touristinfo in Montenau bekommen sie eine ausführliche und persönliche Beratung aus erster Hand und wissen das durchaus zu schätzen. Den persönlichen Kontakt und die fachkundige Beratung kann das Internet nicht ersetzen.
Chantal Scheuren