Seit 3:00 Uhr in der Nacht waren die Feuerwehren im Einsatz. "Um 3:00 Uhr diese Nacht ging bei mir die Alarmanlage. Der Überwachungsdienst rief mich an, es seien zwei Alarme losgegangen. Und als ich um 3:10 Uhr hier war, da stand das Gebäude schon in Flammen. Kurz danach kam die Polizei", berichtet René Boumans, Geschäftsführer der FriGera AG.
Aus Eupen, Kelmis und Lontzen kamen die Einsatzfahrzeuge. Weil das Ausmaß des Brandes so groß war, wurde Verstärkung von der Nachbarzone und vom Zivilschutz angefordert, erklärt Einsatzleiter René Schoonbrood. Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz verletzt. Er konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen: "Insgesamt wurden hier 70 Mann eingesetzt, um den Brand zu bekämpfen. Leider hat am Anfang des Einsatzes ein Feuerwehrmann sich am Knie verletzt. Er wurde mit der Ambulanz zum Krankenhaus Eupen in die Notaufnahme gebracht, konnte aber nach einer Stunde das Krankenhaus verlassen und ist jetzt zu Hause bei seiner Familie."
Gegen 5:30 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Die Löscharbeiten dauerten noch bis zum Freitagnachmittag. Wegen starker Rauchentwicklung waren die Anwohner aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen auszuschalten.
Ein rund 2.200 Quadratmeter großes Lager mit einem Gefrierraum von 350 Quadratmetern mit Tiernahrung hatte aus bislang unbekannter Ursache Feuer gefangen und brannte aus. Zirka 2.000 Palettenstellplätze gingen in Flammen auf - pro Palette 300 Kilogramm.
Wegen Einsturzgefahr entschied die Feuerwehr, Teile des Betriebes abzureißen: "Da haben wir zum einen den administrativen Teil, der auch beschädigt wurde durch den Brand, aber nicht vollständig. Den werden wir weiter aufrechterhalten. Aber was die Industrieaktivität angeht, wo das Hochregallager war, wo eben die Tiernahrung hergestellt und gelagert wird, da werden wir jetzt mit einem Bulldozer einreißen, um die letzten Brandnester zu löschen, damit die Rauchentwicklung aufhört", so René Schoonbrood.
Die Firma FriGera produziert seit 1998 in Eupen Frischfleisch und Trockenfutter für Hunde und Katzen, zunächst im Schlachthof, seit 2001 im Neubau in der Handelsstraße. Der Großbrand hat für das Unternehmen und seine knapp 20 Mitarbeiter schwerwiegende Folgen, wie Geschäftsführer René Boumans, erklärt. "Es ist zuerst mal eine Katastrophe für das Personal. Die Leute machen sich Sorgen, was verständlich ist."
"Für den Betrieb bedeutet das enorme Verluste. Wir müssen jetzt kurzfristig neue Gebäude besorgen, die von der Gesundheitsbehörde Afsca zugelassen werden. Hundefutter ist wie Lebensmittel - da muss man die Genehmigung der Afsca haben. Deswegen müssen wir uns erst einmal ein Gebäude suchen mit Gefrierräumen und dann die Produktion und den Verkauf neu starten."
Der entstandene Sachschaden ist beträchtlich. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. In den nächsten Tagen soll ein Sachverständiger Untersuchungen aufnehmen.
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