Eine offizielle Abschiedsfeier für Brigitte Kocks fand schon Ende Mai statt. U.a. hatten 800 Schülerinnen und Schüler für sie einen Flashmob vorbereitet, den sie klammheimlich mit ihren Sportlehrern eingeübt hatten. Auch hatte die Band TIL aus Nordrhein-Westfalen ein Pausenkonzert gegeben - zur Freude der Schüler und von Brigitte Kocks, die eine schöne Abschiedsfeier erleben durfte.
Für die Zukunft wünscht sie ihren Schüler, "dass sie einer guten Ausbildung nachgehen, denn die braucht man, um das Leben anschließend meistern zu können. Und dass, sie gut vorbereitet sind, um sich den Herausforderungen des Lebens im 21. Jahrhunderts stellen zu können."
Zehn Jahre lang hat Brigitte Kocks das Amt der Direktorin am Robert-Schuman-Institut ausgeübt. Bei ihrer Arbeit ging es vor allem um Schul-, Unterrichts- und Personalentwicklung sowie die Organisation des Ganzen.
Ihre Bilanz fällt recht positiv aus. Doch auch der ein oder anderen Herausforderung musste sie sich in den vergangenen Jahren stellen. "Die wohl größte Herausforderung war der Umbau der Schule. Drei Jahre dauerte die Bauphase auf dem Gelände und wir haben zum Teil in Containern Unterricht gegeben", erinnert sich Kocks.
Nicht zu vergessen die Herausforderung, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in den Schulalltag und den Unterricht zu integrieren. "Das war für uns eine besondere Herausforderung, denn es geht da auch um den Aspekt der Analphabetisierung. Teilweise hatten wir auch Schüler mit Migrationshintergrund, die ohne ihre Eltern geflüchtet waren. Da spielt dann auch eine psychologische Komponente mit und es bedarf viel Mut und viel Erfahrung. Es geht eben nicht nur um das Erlernen unserer Muttersprache", sagt Kocks.
In Zukunft komme es im Unterrichtswesen vor allen Dingen auf die Anwendung von kompetenzorientiertem Unterricht an, der von klassischen Lernmethoden abweichen werde. "In der heutigen Zeit der Digitalisierung kann man nicht mehr nur Wissensvermittler sein. Man muss die Schüler auf das 21. Jahrhundert vorbereiten. Und dazu gehören natürlich auch die Entwicklung der persönlichen und sozialen Kompetenzen, nicht nur der Fachkompetenzen."
Zudem habe bei den Schülerinnen und Schülern in den vergangenen Jahren ein Mentalitätswechsel stattgefunden, den sie aber schon vor Beginn ihres Amtes als Direktorin des RSI feststellen konnte. "Die Schüler sind sehr viel in den Medien unterwegs sind. Die Probleme, die dadurch möglicherweise entstehen, müssen wir natürlich auch hier im Haus händeln. Es ist auch unsere Aufgabe, die Schüler mit dem Thema Medienkompetenz vertraut zu machen."
Die Tatsache, dass die Schule über zum Teil sehr junge Lehrpersonen verfüge, sei vor diesem Hintergrund ein großer Vorteil. "Wir haben das Glück, schon seit Jahren sehr junge, engagierte Lehrer im Haus zu haben. Das Verhältnis hat sich tatsächlich zugunsten der Jüngeren verändert. Sie sind gut aufgestellt und wir bieten ihnen auch viele Weiterbildungen an, die sie gerne annehmen. Ich wünsche ihnen, dass sie auch mit dem kompetenzorientierten Unterricht gut zurecht kommen werden", so Kocks.
Das Zepter übergibt Brigitte Kocks ab dem 1. Juli an Myriam Wolkener, die bislang am RSI in den Abteilungen Bürowesen und Wirtschaft unterrichtet hat.
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