Dass Familie Renson an einem Tisch sitzt und diskutiert, ist kein seltenes Bild, sind doch alle im Familienunternehmen tätig. Drei der vier Kinder von Elvira und Philippe Renson sind in den Betrieb mit eingestiegen und leiten ihn heute in der dritten Generation. Die Eltern stehen Laurent, Raphaël und Rachel größtenteils nur noch beratend zur Seite. "Ich bin 60 Jahre und lasse jetzt meine drei Kinder ans Ruder. Ich bin aber noch da für strategische Fragen bzgl. Investitionen und Finanzmittel", erklärt Philippe Renson.
Die Produktpalette der "Conserverie et Moutarderie" ist groß und reicht weit über den berühmten Filou-Senf hinaus. Auch andere Soßen wie Mayonnaise, Andalouse oder Ketchup werden in Raeren produziert. In den 70er Jahren kamen die Fertiggerichte dazu.
Mittlerweile gibt es auch eine reine Bio-Produktreihe. "Unsere Produktpalette wird immer größer. Wir haben mittlerweile 30 eigene Produkte, die wir hier unter unserem Label 'La vache qui regarde passer les trains' produzieren", erklärt Raphaël Renson, zuständig für den Einkauf und Verkauf.
Alle Produkte werden in Raeren produziert. Theoretisch könnten hier 15 Tonnen reine Produktmasse pro Tag das Lager verlassen. Mit anderen regionalen Herstellern arbeitet man zusammen. So werden zum Beispiel Bouletten hier mit Soße versehen und anschließend durch Pasteurisieren haltbar gemacht. Hergestellt werden die verschiedenen Soßen und Fertiggerichte nach Geheimrezepten. Der Senf, mit dem vor über 60 Jahren alles angefangen hat, ist oft ein Bestandteil.
Die drei Geschwister arbeiten sehr eng zusammen. Kann das gut gehen? "Jeder muss seine Verantwortung tragen und man darf sich nicht gegenseitig auf die Füße treten - nur so kann es gut laufen", sagt Raphaël Renson.
Im Familienunternehmen zieht man an einem Strang. Die junge Generation lässt man ihr eigenes Ding machen. Eine Sache, die der Jury, die die Auszeichnung "bestes Familienunternehmen" vergeben hat, auch gefiel. "Besonders hervorgehoben hat die Jury, dass jetzt schon die dritte Generation im Betrieb tätig ist. Das fanden sie interessant. Die Tradition, die wir seit 60 Jahren haben, hat mit dazu beigetragen, dass wir zum besten Familienunternehmen in der Wallonie gekürt wurden", sagt Raphaël Renson
Man muss und möchte den Betrieb in Zukunft vergrößern. Ob der jetzige Standort in Raeren ausgebaut wird, oder ein ganz neuer gesucht wird, entscheidet sich in den nächsten Monaten.
lo/mg