Nach den Äußerungen von Minister-Präsident Lambertz im Nachrichtenmagazin Focus erklärt der CSP-Fraktionsvorsitzende Pascal Arimont, es liege nicht an dem Ministerpräsidenten jetzt über den Anschluss der DG an andere Staaten oder die Gründung eines Kleinstaates zu spekulieren.
"Lambertz orakelt gefährlich", wurde Arimont in einem Pressekommuniqué zitiert. In Zeiten laufender Verhandlungen in unserem Land sei dies ein deutlicher Fauxpas, so Arimont.
Was passiert mit DG, sollte Belgien auseinander brechen?
Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz sorgte in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin Focus für ein breites Medienecho in der regionalen und in der Landespresse.

In dem Interview sagte Lambertz, hypothetisch gebe es verschiedene Varianten: Rückkehr nach Deutschland, Anbindung an Luxemburg oder ein unabhängiger Kleinstaat à la Liechtenstein.
Im BRF betonte der Regierungschef, er habe dem Focus-Journalisten alle möglichen Alternativen aufgezählt, für den Fall, dass es zu einer Spaltung des Landes komme.
Dabei habe er natürlich auch die Wallonie-Lösung angesprochen, die allerdings in dem Bericht nicht vorkommt.
Mitteilung/CD - bilder:belga
Wer sagt denn überhaupt , das Luxenburg oder Deutschland uns haben wollen???
Warum den nicht im Falle des Falles Eupen heim ins Reich und die Eifeler an Luxemburg angliedern. Würde historisch doch nicht so schlecht passen...
Absolut. Habe schon mal aus mehr oder weniger berufenem Munde gehört, dass Luxemburg die drei südlichen Eifelgemeinden wohl nehmen würde, nicht aber den Rest.
Da hat die CSP wohl Morgenluft geschnuppert und hofft, dass Sommerloch zu füllen. Die Äusserungen Lambertz' waren schon lange bekannt und natürlich hat er Recht, der Mann. Es ist wichtig, sich zu positionieren und es im Falle des Auseinanderbrechens des Landes zu vermeiden, dass es ein Automatismus wird, dass wir bei der Wallonie bleiben. Vielleicht aber will er die Wallonen auch aus der Reserve herauslocken und einige zusätzliche Kompetenzen für die DG "herauskitzeln"
Übrigens Glen: die Redewendung "Heim ins Reich" ist mehr als unangebracht 🙁
Jojo, wer im Glashaus sitzt sollte eigentlich nicht mit Steinen werfen & ich wohne in der Malmedier Gegend die bekanntlich wallonisch ist...
Das heisst aber NICHT dass ich wallonisch bin, zwei, drei und viersprachig ja, aber erwartet der Arimont allen Ernstes von mir für eine Region zu optieren die mit der Eingliederung ins "Hexagone" ist? Siehe RWF und die bekanntlich sehr enge Verbindung zwischen den wallonischen Sozialisten & dem Parti socialiste français, oder der offenen Verehrung Sarkozys durch Didier... UMP, hin - UMP her, ich hab' KEINE Lust einem zweiten Elass-Lothringen anzugehören, dann doch lieber ab ins Ländchen, da winkt die Akzissensteuer besonders freundlich...
J M
1920 stand sowieso schon fest, dass Eupen-Malmedy-St.Vith zu Belgien kommen soll.
Diese sogenannte Volksbefragung war doch eine Farce.
Wenn Belgien auseinanderfällt, dann soll die Bevölkerung darüber entscheiden, wohin es geht.
Luxemburg hat schon 2007 einer Angliederung eine klare Absage erteilt.
Bleiben nur noch die Rückkehr zu Deutschland oder die DG als ein alleiniger Staat.
Lambertz macht den Mund doch immer auf bevor er nachdenkt. Aber allein der Gedanke ist doch schon Strafbar. Rein geschichtlich schon wird sich manch einer lieber eine Hand abhacken als Deutsch zu werden. Und das Deutschland wirtschaftlich und Sozialpolitisch am Abgrund ist, steht wohl ausser Frage. Ein Zwergenstaat ist in der heutigen Zeit auch kein Heilmittel mehr, siehe Lichtenstein und Luxemburg (Bankenprobleme und gestiegene Arbeitslosenzahlen). Wir sollten unserem eigenen Land lieber den Rücken stärken, denn nur Gemeinsam ist man stark.
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Bei den vielen, die Deutsches Fernsehen gucken, Deutsche Bücher und Zeitschriften lesen und in Deutschland einkaufen und bei der WM für die deutsche Nationalmannschaft jubeln, sind es wohl wirklich nur manche die sich eine Hand abhacken würden... der überwiegende Teil sind aus o.g. Gründen Kultur- und Konsumdeutsche seit eh und je und so befürchte ich, das sich der überwiegende Teil eben doch für Deutschland aussprechen würde. Die gesamte DG zu einem anderen Staat wechselnd geht eh nur nach Deutschland, es sei denn, die Wallonische Zunge die den Süden der DG vom Norden der DG im Venn trennt würde von Luxemburg gekauft 😉
Gemessen an allen EU-Staaten ist Deutschland auch nicht so sehr wirtschaftlich und sozialpolitisch am Abgrund... eher im Gegenteil. Die Wallonie, die ist am Abgrund, warum ein Anschluss an dieses Gebiet auch überhaupt nicht zur Diskussion gestellt wird...
Gebe "Der Spam" aber völlig Recht. Belgien MUSS bestehen bleiben und jegliche Aktivitäten und Aussagen sollten einzig und allein in diese Richtung zielen. Persönlich sehe ich aber aus EU-Gründen einen realen Zerfall Belgiens in weiter Ferne. Solange die EU hält, hält auch Belgien.
Sehen wir doch den Tatsachen ins Auge: Die Wallonen würden uns wohl nicht so einfach gehen lassen (s. Leserkommentare in der Meuse und im Soir). Dort heisst es sinngemäss bei Vielen: Sollen die DGler doch rübergehen, wenn sie wollen. Der Boder auf dem sie leben ist und bleibt wallonisch. Na, wenn man dieses Argument bei Brüssel-Halle-Vilvoorde anwenden würde... Wir wurden 1920 annektiert und sind es auch heute noch.
Das die DGler "Konsumdeutsche" sind hängt wohl leider mit dem eigenen Land zusammen, das die deutsche Sprache noch immer nicht so akzeptiert. In L, CH, AT und Südtirol sieht das anders aus. Deswegen würd ich trotzdem nicht zu Deutschland gehören wollen. Ich bin stolz Belgier zu sein und habe sogar meine deutsche Staatsangehörigkeit abgelegt, weil ich mich in diesem Land in welchem ich aufgewachsen bin zuhause fühle. Ich hab mit den ewig knatschenden Deutschen abgeschlossen, fangen wir nicht auch noch an!
Spam schrieb:
" Und das Deutschland wirtschaftlich und Sozialpolitisch am Abgrund ist, steht wohl ausser Frage"
Genau mein Reden. Und dafür bekam ich viel negatives Echo. Man sollte aber den Tatsachen ins Auge schanen. Unabhängig davon, was wir von den Versailer Verträgen und der unrühmlichen Nachkriegsgeschichte persönlich halten, eine Abtretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft an die NRW-Provinz bzw. die BRD wäre der Super-Gau.
Die BRD steht wirtschaftlich, sozial, ökologisch und was die nationale Sicherheit im Inneren betrifft, restlos am Abgrund. Ich will jetzt nicht schon wieder die Opfer von Duisburg als Argument vorschieben, es gibt viele andere Topbeispiele zu finden.
Ich informiere mich hier nicht ausschließlich über die nach meiner Meinung gleichgeschalteten und zensierten BRD-Medien (man vergleiche nur das frisierte Focus-Interview mit den reelllen Statements von KHL), sondern auch über inoffizielle Informationen. Besonders interessant dazu das Buch "Vorsicht Bürgerkrieg" von Dr. Ulff Kotte. Ob der Man recht hat weiß ich zwar nicht, aber es stimmt nachdenklich darüber, was bei unserem Nachbarn inzwischen möglicherweise alles unschönes in jeder normalen Stadt passiert.
Und ganz aktuell ein Buch von Thilo Sarrazin, dem Chef der deutschen Nationalbank - wer genaueres wissen will möge bitte googlen.
Für mich bleibt die von KHL vorgeschlagene Volksabstimmung noch immer die beste Lösung für Plan-B. Und da wird Eupen als Mehrheitsbevölkerung tendenziell eher für "Deutsch-Ostbelgien" sein als für ein großes Luxembourg.
Gebe “Der Spam” aber völlig Recht. Belgien MUSS bestehen bleiben und jegliche Aktivitäten und Aussagen sollten einzig und allein in diese Richtung zielen.
Das sollte absolute Priorität haben!!!!
Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit.
Ostbelgien behält sein hoheitlichen Rechte und Gesetze und verwaltet sich selber, aber steht unter EU Mandat.
Da die Bestrebungen, aus der "Wirtschaftsvereinigung" EU auch eine politische Vereinigung zu machen unverkennbar sind, könnte Ostbelgien der Keim der
"United States of Europa" werden.
Und Eupen soll wohl die Hauptstadt der United States werden? Müssen wir das Sanatorium nur noch in ein "Weisses Haus" umbauen (brauchen es noch nicht einmal zu streichen).
@Jannik
Betrachte mal ProKopf-Einkommen und ProKopf-Verschuldung der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten und dann erkläre mir warum ausgerechnet die BRD so ganz besonders wirtschaftlich und sozialpolitisch am Ende ist...?! Betrachte wieviel Energie Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten aus regenerativen Energien bezieht und erkläre dann wieso Deutschland ökologisch am Abgrund steht...? Auch sehe ich die innere Sicherheit der BRD nicht ansatzweise so gefährdet wie die durch den Flämisch/Wallonischen Konflikt bedrohte innere Sicherheit Belgiens.
Ich bin trotz deutschem Pass KEIN emotionaler Deutscher. Mein Elternhaus hat mir immer das Weltbürger sein nahegelegt und genau das habe ich übernommen und versuche es zu Leben. Väterlicher seits hat meine Familie als Sozialdemokraten, Judenverstecker und als Teil der bekennenden Kirche sehr stark unter der deutschen NS-Geschichte gelitten - fast ein Wunder, das mein Opa, meinen Vater noch zeugen konnte. Diese unsere familiäre Geschichte mit Deutschland prägt uns bis heute sehr stark - ABER nichts desto trotz gelingt es uns viel besser Deutschland und die deutsche Politik differenziert zu betrachten - Jannik gelingt das leider nicht. Er sitzt Schuldzuweisungs- und Verschwörungstheorien auf, die solches Unheil wie vor 90 und 70 Jahren überhaupt erst möglich machen.
In einem gebe ich Jannik aber Recht, Deutschland ist ein Land, das es schafft aus einem unglaublichen Potential viel zu wenig zu machen und kaum Kriterien erfüllt die es einem der liebenswertesten und verücktesten Flecken in der EU (die DG) Anreitz bieten sollte sich denen anzuschließen.
Ostbelgien als Keim eines vereinigten Europa wie es Nr2 beschreibt finde ich sehr attraktiv. Der ursprüngliche Keim war aber eh schon Belgien als es als Pufferzone zwischen Preußen und Frankreich konstruiert wurde. Darum halte ich vernünftige Staatsreformen Gesamtbelgiens für wesentlich dringlicher als die Frage nach dem "Was wird aus der DG wenn Belgien zerfällt"!
Pit
Ich kann Pit nur zu 100% Recht geben
Ich will mich hier nicht zum Aleinunterhalter ernennen, zu Pit möchte ich jedoch was kommentieren:
Das Problem der Deutschen ist
1. dass sie von der Nebelmaschine der gleichgeschalteten Presse so stark zugedröhnt sind, dass sie den flämisch-wallonischen Konflikt bei uns für gefährlicher für die körperliche Unversehrtheit halten, als das was Sarrazin für ihr eigenes Land in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" ähnlich beschreibt wie Dr. Ulf Kotte.
2. dass sie von der ökologischen Katastrophe im eigenen Land nichts wissen wollen, nur weil es zwei drei Windrädchen neben der achstpurigen Autobahn im ehemaligen jetzt zugekippten Naturschutzgebiet gibt.
3. dass sie ständig ihren Schuldkomplex in gebückter Körperhaltung aller Welt vortragen. Wunderts jemanden, wenn man sie dann auch so behandelt?
Weiterhin verweise ich auf die heute im WDR veröffentlichte Niedriglohnstudie bzw. auf Eurostat, wo die BRD das einzige Land der EU ist, wo die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht.
Wir deutschsprachigen Ostbelgier brauchen weder achtspurige Autobahnen, Dumpinglöhne, Anarchie in den Städten, noch von Berlin aus verordnete Schuldkomplexe. Und Belgien war bei der Staatsgründung tatsächlich besonders von England als Pufferzone zwischen den beiden Großmächten Frankreich und Preußen "mitentwickelt" worden. Was damals zur Destabilisierung Mitteleuropas zugunsten der Insel gedacht war, sollte in der heutigen Zeit ein Vorbild sein für die Eintracht der mitteleuropäischen Völker - sozusagen aus der Not eine Tugend.
Ich freue mich jedoch für Pit, dass er sich als Ostbelgier fühlt und an unserer Politik interessiert ist. Sein Vorschlag wäre eine tolle Sache, und man darf ja mal eine Vision äußern.
@ Kommentar zu Jannik
1. Gleichgeschaltete Presse? Sie leben wohl noch in den 40er Jahren?
2. Achtspurige Autobahnen? Gerade Belgien ist doch als Land der Autobahnen bekannt (die auch noch fast allesamt nachts beleuchtet sind, s. Stromverbrauch): nirgendwo ist das Autobahnnetz dichter
3. Schuldkompklex in gebückter Körperhaltung? Wenn Sie eine mustergültige Aufarbeitung der Vergangenheit so beschreiben wollen.
4. Sie sehen Belgien wohl etwas zu sehr aus der rosaroten Brille - bereisen sie das Land doch mal mit offenen Augen
Was Herr Lambertz gesagt hat ist gesagt. Ob's denn auch jemals so kommt steht auf einem anderen Blatt.
Ich bin jedoch froh dass dieses Interview so starke Reaktionen in der Wallonie hervorgerufen hat. Lambertz hat ihnen klar gemacht das wir nicht unbedingt bei ihnen bleiben wollen. Vielleicht werden die Herren und Damen Politiker aus der Wallonie mal wach wenn es nicht immer NUR die Flamen sind die meutern. Hoffentlich realisieren die Wallonen dass sie jetzt am Zuge sind und dass die beiden Partner eine positive Geste erwarten, oder die Scheidung einreichen.
Es wird nicht soweit kommen, aber ich hoffe dass weder Flandern noch Lambertz klein bei geben. Flandern hat jahrzehntelang für die Einheit Belgiens bezahlt, jetzt ist die Wallonie dran.
@Jannick Drescher
Danke für den Kommentar. Belgien sollte seine kulturelle und sprachliche Vielfalt als Chance sehen, betrachten und behandeln. In einer Zeit, in der Europa zusammen wächst, sollte Belgien unbedingt ein Vorbild sein (und wenn die zwei anderen sich streiten sollte der Dritte nicht einfach abhauen 😉 ).
@Histor: Belgien, das Land der Autobahnen? Haha...
NRW hat eine Fläche von 34.088, 31 km² und ein Netz von 2.189km Autobahn.
Belgien hat eine Fläche von 30.528 km² und ein Netz von 1.763km Autobahn.
Somit hat Belgien ein verhältnissmässig kleinere Autobahndichte als NRW...
Keine Chanche "Histor": Gegen "Jannik Drescher"s Deutschen- und Deutschlandhass ist kein Kraut gewachsen. Dieser resultiert zumeist aus einem überaus großen Minderwertigkeitskomplex. Exemplare dieser Spezies gibt es in der DG eine Menge. Aber zum Glück werden diese mittlerweile mehr und mehr belächelt.
Jos
Hmmm Mathematik ist ja so no Sache, die sich glücklicherweise berechnen läßt 😉
34088km² / 2189km = 15,57km AB pro km² Fläche für NRW
30582km² / 1763km = 17,31km AB pro km² Fläche für Belgien
Also hinkt diese Behauptung schon ganz betrachtlich! 😉
...dazu kommt, das NRW nicht gleich Deutschland ist, sondern es sich um den dichtest besiedelsten Raum Deutschlands handelt...
Auf gesamt Deutschland sieht die Berechnung allerdings wie folgt aus:
357111km² / 12531km = 28,5km AB pro km² Fläche für Gesamtdeutschland
womit Nicoles Aussage prinzipiell doch richtig ist 😉
Nimmt man jetzt noch die Bevölkersdichte hinzu... puhh... siehts für Deutschland noch ungünstiger aus, denn Belgien ist 1,5x so dicht besiedelt wie Deutschland.
Es gibt gute Gründe für viele Autobahnen, z.B deutlich weniger Belastete Ortsdurchfahrten auf Landstraßen, geringerer Verbrauch pro km, usw. - ABER es gibt KEINEN Grund warum es in Deutschland keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt... andererseits gibts in Belgien KEINEN Grund warum die ABs beleuchtet werden.
Ich bin der letzte, der Deutschland schönreden will. Ich habe lange genug da gelebt und weis wovon ich rede. Und wie Jannik richtig erkannt hat liebe ich nicht nur meine Ostbelgische Frau, sondern ganz Belgien und insbesondere die DG und finde es emotional unerträglich das nicht JEDER Belgier zu tiefst froh darüber ist Bürger dieses Landes zu sein und alles dafür gibt das sich die Regionen vertragen und allen Europäer, ja der ganzen Welt, mit gutem Vorbild vorangehen!
Pit
" [...] finde es emotional unerträglich das nicht JEDER Belgier zu tiefst froh darüber ist Bürger dieses Landes zu sein und alles dafür gibt das sich die Regionen vertragen und allen Europäer, ja der ganzen Welt, mit gutem Vorbild vorangehen!
Pit"
Besser kann mans nicht sagen. Danke, "Deutscher" Pit mit Belgischer Staatsangehörigkeit!
@Jannik
Wie gut, das wir nen hohen gemeinsamen Nenner haben, trotz deiner sehr undifferenzierten Betrachtungsweise Deutschlands. Die Gründe warum D ein äußerst kritisierungswürdiges Land ist liegen anders geartet wie du es machst, zumal das hervorbringen widerlegbarer Gründe (z.B. Gleichschaltung der Presse) kontraproduktiv ist...
Zu meiner Nationalität aufm Papier:
Fühle mich nach wie vor als Weltbürger und habe auch sehr gute Gründe die deutsche Staatsbürgerschaft abzulegen... die Bedingungen zur Einbürgerung in Belgien werde ich aber, trotz belgischer Frau, erst im Juli 2011 erfüllt haben.... bis dahin leider noch offiziell Deutscher.
Pit
"Hmmm Mathematik ist ja so no Sache, die sich glücklicherweise berechnen läßt 😉
34088km² / 2189km = 15,57km AB pro km² Fläche für NRW
30582km² / 1763km = 17,31km AB pro km² Fläche für Belgien
Also hinkt diese Behauptung schon ganz betrachtlich! 😉
…dazu kommt, das NRW nicht gleich Deutschland ist, sondern es sich um den dichtest besiedelsten Raum Deutschlands handelt…
Auf gesamt Deutschland sieht die Berechnung allerdings wie folgt aus:
357111km² / 12531km = 28,5km AB pro km² Fläche für Gesamtdeutschland
womit Nicoles Aussage prinzipiell doch richtig ist 😉 "
Ich glaube du verrechnest dich, um die KM AB pro km² zu rechnen musst du die km durch die km² teilen.
Dann gibt es folgendes Resultat :
B = 0,057 km AB / km²
NRW = 0,064 km AB / km²
D = 0,035 km AB / km²
Dies würde heissen : B hat weniger AB als NRW, aber mehr als D. Scheint mir auch logisch.
Kelmisär
Oooops!
Da hast du natürlich ganz fürchterlich Recht!
Kanns kaum fassen, das mir so ein Schnitzer passiert ist!!!
DANKE für die Korrektur!
Pit
Wenn ich mich als Deutscher auch mal dazu äußern darf: Betrachtet man einige Kommentare hier, dann könnte man meinen, ich lebe in einem totalitären, gleichgeschalteten und bankrotten Unterdrückungsstaat... war einer von Euch schon mal in Deutschland? Ich lebe gerne hier und bin gerne Deutscher, nehmt das vielleicht mal zur Kenntnis.
Dass ihr euch im Falle des Falles lieber nicht D anschließen wollt, kann ich sogar verstehen. Denn dann wäre die DG nicht mehr ein europäischer Föderalstaat, sondern nur noch eine eher unbedeutende Region im äußersten Westen von NRW oder Rheinland-Pfalz. Vielleicht nicht so sexy, diese Aussicht. Trotzdem muss ich feststellen, dass viele von Euch von Deutschland offensichtlich sehr wenig Ahnung haben.
Den Ausführungen von "Kollege" kann man sich nur anschließen.
Wie gesagt: Für manchen in der DG ist Deutschland ein rotes Tuch. Das resultiert aus einem mittlerweile über Generationen gewachsenen Minderwertigkeitskomplex. Da wird Belgien schnell und kritiklos als das Paradies dargestellt und die Makel, die Belgien hat, ebenso schnell vergessen. So interessiert es offensichtlich niemanden, dass es in Belgien anderhalb Monate nach den Parlamentswahlen noch immer keine handlungsfähige Regierung gibt, oder dass ein Großteil der Belgier Anhänger eines peinlichen Politikers wie Michel Daeden sind, oder - für die einfach gestrickteren - die belgische Fußballnationalmannschaft das letzte mal im Jahr 2002 an einem internationalen Turnier teilgenommen hat, oder...
Die Ausführungen mancher Deutschen- und Deutschenhasser aus der DG zeigen sehr deutlich, mit welchem Menschenschlag man es hier zu tun hat. Nun, der tiefe Teller wurde nicht hier erfunden (vom Schießpulver ganz zu schweigen).
Jos
Also... dann muss ich mich als auch Deutscher noch mal einmischen...
Für nen 43jährigen Deutschen kenne ich die DG schon lange und im Vergleich zu allen Deutschen bestimmt auch SEHR GUT. Ich bin dort Familiär tief integriert und kenne viele Leute persönlich und nicht wenige davon sogar sehr gut.
Im Resümee bleibt für mich eines: Im Verhältniss zu den Deutschen sind die DGler durch und durch liebenswerter. Der belgische Schlendrian führt zu mehr Lebensqualität. Lebensqualität drückt sich nicht in geputzten Bürgersteigen und nem fetten Nettolohn aus, sondern in dem Umgang mit- und untereinander.
@Kollege
Nicht das Abdriften in eine unbedeutende Region am westlichen Rand Deutschlands ist das Problem! Unbedeutend sind die DGler ja selbst in Belgien - schon in Verviers weis kaum noch einer das es die DG gibt. Bei meiner Frau wundern sich die Vervierser wie gut eine "Boche" französisch spricht... und wundern sich dann das sie Belgierin seit eh und jeh ist! Der Verlust einer absolut erhaltenswerten Identität droht den DGlern beim Anschluss an Deutschland...
@Jos
Von den in der Minderheit seienden Deutschlandhassern in der DG auf den ganzen Menschenschlag der DGler zu schließen wird dem Grow der DGler nicht gerecht - ebenso wie die Deutschlandhasser den Deutschen nicht gerecht werden.
Pit
Kollege und Jos haben schon recht, doch hat sich in den letzten Jahren doch (glücklicherweise) einiges getan. Es gibt immer weniger "Deutschenhasser" und die Leute werden immer vernünftiger. Mittlerweile trauen sich immer mehr Leute, auch öffentlich, die deutsche Nationalmannschaft anzufeuern (s. letzte WM). Ewig Gestrige gibt es aber leider immer noch (zu) viele.
der koenig muss weg erst marc dutroex und jetzt die regierung es wird nicht klappen warum die meisten politiker waren an die macht wenn marc dutroux war verhaftet und viele politiker die versuchen heute eine regierung zu bilden ihre namen waren in der akte habe schon mal gesagt narrenfreiheit aber leider vergessen das viele leute in deutschland gibt es regeln dg war niemals selbstaendig immer nur gebetelt fuer geld ich denke es kommen schlechte zeiten fuer belgien kinder zu missbrauchen wird bestraft das ist eine gerechtigkeit und vergesst die kirche nicht sie hat kinder auch gerne genau wie die belgische politik darum funktioniert belgien auch nicht soory
@marc: ???
@Histor:
Klar freut man sich, wenn die Deutsche Nationalelf schöne Tore schießt, und wenn Holland den Titel geholt hätte, wäre ich glücklich. Ich wäre der letzte, welcher "Madame Boche" zu jemandem aus Deutschland sagen würde.
Denkt aber bitte dran, dass man das deutsche Volk sympatisch finden kann, das System der politischen Elite der BRD jedoch nicht gerne hier sehen würde. Seht Ihr, Herr Lambertz würde uns als das Volk abstimmen lassen - das ist genuine Volksdemokratie; die BRD-Politiker sagen stattdessen regelmäßig, dass sie das Verbot von Plebisziten für gut halten, weil ja sonst die Gefahr bestünde, dass das eigene Volk etwas sagt was den BRD-Politikern nicht passt.
Was will ich sagen? Im Gegensatz zur schrecklichen Situation unserer Urgroßväter nach den beiden Großen Kriegen fühlen wir uns heute freiwillig als Deutschsprachige Belgier und wollen den Föderalstaat auf sämtlichen Ebenen mitgestalten - Wallonen und Flamen müssen selbstverständlich da mitspielen, das erwarten wir.
Das mit der genuinen Volksdemokratie ist so ne Sache die auch wieder differenziert betrachtet werden muss... 😉
Das gibts in Belgien genau so wenig wie in Deutschland. Wenn Lambertz sagt er würde das Volk entscheiden lassen dann ist das seine persönliche Meinung. Es gibt kein belgisches oder DG Recht in welchem verbrieft ist, das das Volk beim Zerfall Belgiens entscheiden darf wohin es geht!
Und das KHL kein MP mehr ist wenn Belgien zerfällt (sollte es tatsächlich zerfallen) dürfte hier wohl keiner bestreiten 😉 Das braucht noch etliche Staatsreformen bevor Belgien sich aufgibt und ich glaube diese Staatsreformen führen eher zu einer Stabilisierung der Lage denn zum Zerfall!
Pit
Pit
Liebe Leute, ich glaube hier rollt sich gerade wieder mal eine Diskussion um ein Thema auf, an dem die ostbelgische Bevölkerung nach wie vor oder vielleicht zurzeit mehr denn je, naja, "knabbert" würde ich es mal nennen, und auch ne heikle Angelegenheit ist. Es geht um die Findung einer eigenen Identität, um das Bilden eines gesunden Selbstbewusstseins als Einwohner einer Grenzregion in Belgien, die oftmals, ich sage mal vorsichtig "Opfer" machtpolitischer Verhältnisse war. Dem Preußischen Kaisserreich zugehörig, dann ein Teil Belgiens, dann von Nazi-Deutschland eingenommen und anschließend wiederum von Belgien annektiert. Dazu kommen noch allerhand Herrschaftskriege und Wechsel vor der preußischen Zeit. War Belgien einst Pufferzone und Spielball zwischen Großmächten, so hat Ostbelgistan als Grenzregion eines solchen Landes die Arschkarte par excellence gezogen. Woraus sich mit der Zeit bei der Bevölkerung in der Tat eine Art 'Komplex' herausbildete. Ich persönlich zögere an dieser Stelle, wirklich von einem 'Minderwertigkeitskomplex' zu sprechen. Sehr stark verallgemeinert besteht der Ostbelgien-Komplex meiner Ansicht nach aber darin, dass die Bevölkerung aufgrund der geografischen Lage und des damit verbundenen Schicksals zu einem Abgrenzungs- oder Abwehrverhalten gegen die benachbarten Länder&Regionen neigt; dabei erscheint die Abgrenzung gegenüber Deutschland als besonders ausgeprägt. Man ist sehr darauf bedacht, sowohl politisch als auch zwischenmenschlich als Mitglied Belgiens deutscher Sprache anerkannt und respektiert zu werden. Und darin liegt das Problem: der Ostbelgier stößt, sobald er seinen 9-Gemeinden-Flecken verlässt, auf allerhand Unverständnisse, Unwissenheiten, oft auch auf Ignoranzen und Intoleranzen, was seine Herkunft betrifft. Und das sowohl im eigenen Land als auch in den benachbarten Staaten. Ein Belgier der deutsch spricht? Da tun sich bei den meisten Leuten drei große Fragezeichen auf. Die wenigsten Ostbelgier möchten in einer solchen Situation als Deutsche bezeichnet werden: wenn nicht gerade aus Deutschlandfeindlichkeit dann doch deswegen, "weil Deutsche vielerorts doch einen so schlechten Ruf genießen." Was sich teilweise auch durchaus beobachten lässt. Deutschland wird, wie andere Länder auch, mit sehr vielen Klischees verbunden, darunter so einige negative, von denen deutschsprachige Nicht-Deutsche sich meist ausdrücklich distanzieren möchten. Dazu kommt noch die Nazi-Vergangenheit, die Deutschland wie ein modriges Krebsgeschwür mit sich herumschleppt.
"Da haben wir nicht mit zu tun! Das sind die da drüben! Das einzige, was wir mit denen noch gemeinsam haben, ist die Sprache!" erwidert der Ostbelgier auf die Frage, ob er ein nach Belgien immigrierter Deutscher sei. "Um Gottes Willen, alles -aber bloß nicht das!" sagt er dann, dabei steigt sein Puls um einiges und das Blut schießt ihm in den Kopf. Das ist meiner Meinung nach die weit verbreitetste Haltung der Ostbelgier, was ihre Identität und Deutschland betrifft. Ich nenne es den "Ostbelgien-Deutschland-Komplex". Die Nazi-Vergangenheit hängt auch dem Ostbelgier wie allen anderen Deutschsprachigen dieses Planeten aufgrund seiner Sprache wie ein Klotz am Bein. Die Klischees werden bedient, völlig absurd, aber es ist so. Das "Deutsche" ist weltweit bei vielen Leuten leider immer noch Sinnbild für Völkermord und Rassismus. Das wird irgendwann abklingen, und vielleicht wird dann auch Ostbelgien nicht mehr so verkrampft versuchen, seine gemeinsamen Wurzeln mit Deutschland zu verschütten, sondern einiges am deutschen Kulturgut (ich spreche von Literatur, Kunst, Musik, Wissenschaften) und damit auch die eigene Sprache wieder mehr wertschätzen. Damit meine ich aber keinesfalls eine Wiederanbindung an den deutschen Staat, und genausowenig eine Abkehr von der Kultur der anderen beiden Sprachgruppen Belgiens. Im Gegenteil: der Ichfindungsprozess Ostbelgiens ist in vollem Gange und sollte meiner Meinung nach weiter gepflegt werden. Dazu gehört unter anderem ein Sich-Öffnen und eine Toleranz gegenüber ALLEN Kulturen, die Ostbelgien umgeben: Wallonien, Flandern, Niederlande, Deutschland, Luxemburg, Frankreich. Vielleicht wäre es für einen jungen Ostbelgier ideal, wenn er einen Teil seiner Ausbildung irgendwo in Flandern oder Wallonien erhält, und den anderen Teil in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Somit erhält er einiges an Bildung oder Kulturgut der anderen Sprachgruppen seines Landes und anderseits an Bildung oder Kulturgut der Länder, in denen seine Muttersprache auch beheimatet ist (nicht dass Ostbelgien ungebildet und kulturlos ist, aber die Hochburgen der Bildung, der Kultur und der Pflege der deutschen Sprache befinden sich in den Großstädten dieser Länder). Durch diese vielfältige Bildung und die vielleicht damit einhergehende Selbstreflektion würde sich bei der ostbelgischen Bevölkerung vielleicht ein stabileres "gesellschaftliches Selbstbewusstsein" etablieren, wobei ich damit keinen Nationalstolz à la "Grande Nation" wie z.B. in Frankreich meine, der dazu auch übrigens garnicht vonnöten ist. Gesellschaftliche Identität und Kulturbewusstsein benötigen keinen Nationalismus.
Man muss Ostbelgien etwas Verständnis, Toleranz und Geduld entgegenbringen: ein junges Pflänzchen, das allzu oft hintereinander umgetopft wurde, muss eben erstmal in Ruhe gelassen werden, damit es gedeihen kann.
Sehr interessanter und fundierter Beitrag, lieber Django, wobei es natürlich - aber das wissen Sie ja auch - den Ostbelgier per se nicht gibt: jeder Jeck ist halt anders 😉
@ Histor: Ja völlig richtig, den Ostbelgier per se gibt es natürlich nicht. Diese Überlegungen gründen lediglich auf einer von mir oftmals beobachteten Haltung/Tendenz.