Noch rollt der Verkehr auf der Hauptstraße in Raeren. In einigen Wochen wird das nicht mehr ganz der Fall sein. Am vierten Juni schon fällt der Startschuss für die Arbeiten, die sein müssen, erklärt Bürgermeister Hans-Dieter Laschet. "Wir haben Abwasserpläne, an die wir uns halten müssen. Die Hauptstraße ist noch nicht am Kollektor angeschlossen. Es sind alles noch alte Graben, die undicht sind. Das wird jetzt erneuert", so Laschet.
"Es wird jetzt ein Hauptkanal verlegt, der zur Kläranlage nach Brand führt. Damit wären dann 90 Prozent der Altgemeinde an der Kläranlage angeschlossen", sagt Laschet. "Hinzu kam dann noch, dass auch Ores verschiedene Hauptleitungen erneuern muss." Diese sollen nun unterirdisch verlegt werden.
Gearbeitet wird in zwei Phasen. Als erstes wird das Teilstück von der Bäckerei Fedora bis zur Kreuzung Hochstraße erneuert. In dieser Zeit wird man Gemeindehaus, Schule und Kirche noch erreichen können. Umleitungen zum Bergscheider Hof und zur Post werden eingerichtet. Anschließend wird das Teilstück in die andere Richtung erneuert. Bis zur Kreuzung Burgstraße/Neustraße/Eynattener Straße werden dann die Bagger stehen.
Anwohner sollen ihre Häuser zu jedem Zeitpunkt erreichen können. Auch Parkplätze soll es in dieser Zeit geben, dafür soll der neu gestaltete Dorfplatz als Parkplatz umfunktioniert werden.
"Die Hauptstraße ist die Hauptachse hier in Raeren. Wir haben aber noch den großen Ring, der über Berg und Neudorf führt. Diese Umleitung muss auf jeden Fall bestehen bleiben. Wir werden schon sehr früh umleiten für die Leute, die von außerhalb kommen und zum Beispiel auch schon oben auf Petergensfeld darauf hinweisen, so dass man nicht ins Dorf fährt, wenn man nicht gerade muss", erklärt Laschet.
Die Raerener Geschäftsleute verstehen, dass die Baustelle sein muss. Und trotzdem haben sie Angst, dass die Kunden einen Bogen um das Dorfzentrum machen, sagt auch Blumenhändlerin Claudia Piel.
"Man hat ja auch keine Ahnung, wie lange es dauern wird. Es wird von zwei Jahren gesprochen, wir rechnen aber schonmal mit drei Jahren. Zuerst hieß es ja auch, es würde am 14. Mai angefangen, jetzt wird aber erst im Juni angefangen. Das verlängert die ganze Chose ja schon. Wie wird der Winter? Was finden sie im Boden? Finden sie Töpfe? Auch das führt dazu, dass es vielleicht noch länger dauert", befürchtet Claudia Piel.
Man setzt auf die Raerener Bevölkerung. Darauf, dass sie trotzdem den Weg zur Hauptstraße findet und den Geschäften treu bleibt. Informiert wurden die Geschäftsleute schon lange im Voraus.
Die Optimisten unter ihnen, lassen die ganze Sache auf sich zu kommen und warten ab - so wie Metzger Gerd Huby. "Wir haben die Pläne gesehen und man hat uns das alles an der Gemeinde vorgestellt. Es scheint sehr schön zu werden, wenn es fertig ist. Es hat auch keinen Zweck, dass wir jetzt in Panik ausbrechen. Wir lassen die Sache ganz einfach auf uns zukommen und rechnen ganz stark mit dem Raerener Publikum", sagt Huby.
Zwei Jahre müssen sie sich jetzt gedulden, erst dann soll das Millionen-Projekt abgeschlossen sein.
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