Wem nicht klar ist, was Digitalisierung überhaupt bedeutet und was man damit alles anstellen kann, ist nicht alleine. Vielen Leuten, aber vor allem Einzelhändlern ist nicht bewusst, wie viel Potenzial in neuen Technologien steckt.
Und genau da setzt das neue Shopping Lab in Aachen an. Hier wird erstmalig in dieser Form jeder Interessierte von Fachleuten an die Hand genommen und in die digitale Welt eingeführt. Anhand von Exponaten wird außerdem gezeigt, was schon alles möglich ist oder in Zukunft möglich sein wird.
Für viele Verbraucher sei die Digitalisierung des Handels gleichbedeutend mit einem Onlineshop und wenn man noch einen Schritt weiter ginge, sei es in den meisten Fällen Amazon, ist Projektleiter Jan Wendorff überzeugt. "Wir zeigen hier, dass Digitalisierung viel, viel breiter ist", so Wendorff. "Dass E-Commerce dazugehört, aber eher auch ein kleiner Part dessen ist, was uns in Zukunft erwartet."
Da gibt es zum Beispiel einen kleinen Laden, in dem online bezahlt wird. Dafür wird bequem eine App auf dem Handy benutzt, der Geldbeutel muss nie aus der Tasche gekramt werden. Außerdem zeigt ein Lastenfahrrad, wie umfangreich eine zukünftige Online-Bestellung im Supermarkt sein darf.
Ein interessantes Projekt ist auch der Pepper-Roboter. "Das ist ein humanoider Roboter, etwa 1,30 bis 1,40 Meter groß", erklärt Sarah Güsken, wissenschaftliche Mitarbeiterin am An-Institut für Unternehmenskybernetik an der RWTH Aachen. "Er kann sprechen, kann sich bewegen. Man kann ihn programmieren. Beispielsweise für die Anwendung im digitalen Einzelhandel könnte man sich überlegen, dass er durch die Gänge fahren und Konsumenten dabei unterstützen kann, Produkte zu finden."
Digitalisierung zum Anschauen und manchmal sogar zum Anfassen. Aber vor allem soll im Shopping Lab beraten werden. Stationärer Einzelhandel und neue Technologien können und sollten nämlich Hand in Hand gehen.
An einem Modegeschäft zeigt die AIXhibit AG im Laufe der nächsten Monate beispielhaft, wie Digitalisierung richtig funktionieren kann. Generell sollen sich die Geschäftsleute mehr austauschen, ganz im Gegensatz zu dem Spruch "Einzelhandel heißt auch einzeln handeln".
Vernetzung ist hier das richtige Stichwort, denn zum Kontakte knüpfen ist das Shopping Lab in Aachen hervorragend geeignet. "Es ist wirklich für jeden offen. Ob man sich das Ganze nur mal anschauen möchte, oder ob man selber Händler ist. Das Weiterbildungsangebot richtet sich natürlich primär an Händler", erklärt Projektleiter Jan Wendorff. Von 11:30 bis 16:30 sind auch Mitarbeiter vor Ort, um durch die Ausstellung zu führen und Fragen zu beantworten.
Ab Pfingsten hat das Shopping Lab dann regelmäßig geöffnet. Wer Interesse an den digitalen Möglichkeiten im Einzelhandel hat, kann noch bis August Antworten auf seine Fragen erhalten. Nähere Informationen zu den Angeboten und Öffnungszeiten sind selbstverständlich online auf shopping-lab-aachen.de zu finden.
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